Freitag, 27. April 2012
Mal Punk
aus Angst vor der Gema nur als Link:

http://www.youtube.com/watch?v=5ifHp2C24Jk



Mittwoch, 11. April 2012
"Du, Mama, weisst du, es gibt Leute, die machen, dass sie keine Babies kriegen"
sagte Grosser Tiger gestern mit besorgtem Gesichtsausdruck "Aber du machst so was nicht, oder?"

Es folgte eine lange Eklärung in Tigerlogik, dass Brüder toll sind, aber er unbedingt noch eine kleine Schwester will. Und ganz viel Mitleid für den Nachbarsjungen, dessen Eltern so was machen, der ist immer allein.



Montag, 9. April 2012
Nicht auf Latein
Ich werde es wohl nieee schaffen, wieder zur Lateinischen Messe zu gehen.

Der online-Gottesdienstüberlick für die Ostertage sagte was anderes als das Pfarrblatt.

Immerhin: ich war zur Kirche. Eine sehr kleine Messe weil relativ früh und ich drückte den Altersdurchschnitt deutlich unten, macht aber nichts.

Ruhig, nicht mit tausend "Extras", minimalistisch und mit einer knappen Predigt, in der jedes Wort trug.

Super insgesamt.



Sonntag, 8. April 2012
Das Osterschaf
An Ostern feiern wir den Sieg Christi über den Tod.

Über der ehemaligen Armenpforte der Kirche des Dorfes, aus dem ich komme, sieht man eine Darstellung des Lammes Gottes.

Zu uns kommt statt des Hoppelviehs das Osterschaf.

Ob es so viel sinnvoller ist, statt Osterhasenmärchen Osterschafgeschichten zu erzählen?
Nö, wahrscheinlich nicht. Aber ich mag das verdaddelt guckende Plüsch-Schaf und Lamm Berti deutlich lieber dem Osterhasen.



Sonntag, 1. April 2012
Freu!
beim Nachschauen, wann denn zu Ostern Kirche ist, fiel mir auf, dass es dieses Jahr eine lateinische Messe geben soll! Sogar in erreichbarer Entfernung zu einer machbaren Zeit!
Die Frage nach dem Ritus ist (zumindest mir) noch unklar. Macht aber nix, werde ich rausfinden.

Man komme mir jetzt bitte nicht mit den Pius-Brüdern. Ich mag einfach Latein. Völlig irrationalerweise.

Zuerst war der Lateinkurs im Studium lästige Pflichtübung und eine dieser Hürden. Das Kleine Latinum (also 3 Schuljahre) in ein Semester gestopft, noch dazu ins 3 Wochen kürzere Sommersemeter.... das klang ja gar nicht gut.

Irgendwann um die Mitte rum merkte ich, dass mir Latein liegt. Diese "Sprachgefühl"-Nummer war bei mir immer Fehlanzeige; ich fühle einfach kein passé composée.
Latein ist kein Laberfach. Und Caesar las sich überraschend gut.
Ich mag Latein. Dummerweise hat man so selten Gelegentheit, es mal zu benutzen.

Dann also Ostern Messe auf Latein. Freu!!



Sonntag, 25. März 2012
Kurzer Fastenbericht
kein Süsskram: funktioniert prima
kein Fleisch: na ja, geht so
keine Chips abends: unterschiedlich



Montag, 13. Februar 2012
Thomas von Aquin
Sorrow can be alleviated by good sleep, a bath and a glass of wine.

- Traurigkeit kann gelindert werden durch guten Schlaf, ein Bad und ein Glas Wein

Habe eigentlich ein anderes Zitat gesucht, aber das hier gefällt mir auch.



Mittwoch, 8. Februar 2012
Dies St Josefinae Bakitae
Und wieder eine Heilige, die man uns kaum zutrauen mag:

Josefina Margarete Bakita oder Bakhita.

Geboren im Sudan und als Kind von Sklavenhändlern verschleppt, kam sie über einige Umwege ins Haus des italienieschen Konsuls und von da aus nach Italien.
Dort wurde sie von ihrer "Besitzerfamilie" im Kloster abgegeben als man auf Reisen war, als die Familie zurückkam, forderte sie ihr "Eigentum" zurück. Mutter Oberin sagte "no".

Am 9. Januar wurde sie von Kardinal Domenico Agostini, Patriarch von Venedig, getauft.

Ihr Wunsch, ins Kloster zu gehen, traf zuerst auf Widerspruch wegen ihrer Hautfarbe. Der Kardinal setzte ihren Klostereintritt jedoch durch.

Damit ist St Josefina wohl die erste schwarze Ordensfrau der Moderne. Und angesichts der Tatsache, dass es im Sudan immer noch Sklavenhandel zu geben scheint, ziemlich aktuell.



Dienstag, 7. Februar 2012
You never expect the Spanish Inquisition
Die Spanische Inquisition wae eine Behörde der spanischen Krone und als solche nicht der römisch-katholischen Kirche unterstellt.

Das war ein weltlich Ding, um Mal Luther zu zitieren.



Inquisition
Das Inqusitionsverfahren ist zum Synonym eines Schauprozesses geworden, bei dem Schuld oder Unschuld zweit- bis drittranging sind, bei dem es dadrum geht, Missliebige loszuwerden, in dem Gerüchte Beweise ersetzen und das Urteil eh schon feststeht noch bevor man als Angeklagter überhaupt wusste, das was im Busche ist.

Das ist ein Irrtum.

Die Inquisition war ein klarer Fortschritt im Strafverfahren. Vorher sah Ärger mit dem Gesetz meist so aus, dass gewann, wer mehr Eidhelfer anbringen konnte und wer die cooleren Eidhelfer hatte. Eidhelfer schworen vor Zeugen, dass XY einen so guten Charakter hatte, dass er auf gar keinen Fall schuldig sein könne. Oder unschuldig, ist für das Prinzip ja egal.
Mit anderen Worten: das war ein Beliebtheitswettbewerb, bei dem der gewann, der mehr und coolere Kumpel hatte.

Da ist die Idee, dass ein unabhängiger "Nachforscher", denn genau das heisst Inquisitor, versuchen soll herauszufinden, was eigentlich passiert bzw nicht passiert ist, ein klarer Fortschritt wenn man mich fragt.

Die echte Inquisition (oft kopiert, nie erreicht) kam Anfang des 13. Jahrhunderts auf. Papst Innozenz III nahm sich des seit Jahren schwelenden Katharerkonflikts in Südfrankreich an. Nachdem sein legat dort gewegelagert wurde schien die Situation mit Ermahnungen an die Bischöfe, doch bitte ihre Schäflein zu hüten statt zuzusehen, wie die Füchse den Weinberg des Herrn aushöhlten (Die Bulle heisst dann auch "Ad capiendam vulpes), nicht mehr in den Griff zu bekommen.

Wer waren die Katharer? Demnächst in diesem Kino mehr.

Eine anynome Anzeige beim Inquisitor, der Nachbar sei Katharer, uns schon lodert der Scheiterhaufen für den nervigen Nachbarn? Ha, das hättense wohl gerne!
Anyonym ging nicht, denn jede Anzeige musste durch unabhängige Zeugen bestätigt werden. Der Inquisitor musste nachforschen, ob die Parteien bekannten Groll gegeneinander hegten. Der lautstark ausgetragene Nachbarschaftsstreit hat die Scheiterhaufenwahrscheinlichkeit also eher gesenkt als erhöht.

Und bis so ein Scheiterhaufen lodert muss erst mal einiges passieren.
Sollte der Inquisitor zu dem Schluss kommen, dass der Angeklagte aufgrund mangelder Bildung sich auf Irrwegen befand, war die vorgeschriebene Vorgehensweise, dass ermahnt, belehrt und katechisiert werden müsse.

Wieso brannten denn übnerhaupt Scheiterhaufen?

Weil Ketzerei ein weltliches Verbrechen war.

Das Verbrennen war Angelegenheit der weltlichen Herrschaften.


Und demnächst auf dieser Bühne:
warum die Spanische Inquisition eigentlich gar keine Inquisition war