Dies St Annae
Heute ist der Gedenktag der Maria Magdala. Kennt jeder. Aber heute ist auch der Gedenktag einiger weniger bekannter Märtyrer.
Am 22 Juli 1900 starben in Majiazhuang, nahe Daining, in der Provinz Hebei:
Anna (An Wang) etwa 15 Jahre alt
Lucia (Luqi Wang Wangzhi), etwa 31 Jahre alt
deren Sohn Andreas (Ande Wang Tianqing), etwa 9 Jahre alt.
Nahe Daining in der Provinz Hebei starb als Märtyrerin
Maria (Mali, Maria Lizhi) etwa 49 J., Ehefrau nachdem sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannte.
Warum sind die heute wichtig?
Weil in China die Religionsfreiheit nicht anerkannt ist und Christen, egal welcher Konfession, verfolgt werden wenn sie sich nicht der staatlichen Kontrolle unterwerfen.
Ich habe vor ein paar Jahren ein chinesisches Ehepaar kennengelernt, die überhaupt keine Lust hatten nach China zurückzukehren, aber keine andere Möglichkeit als es zu tun.
Die Frau hatte die Bibelpassagen, in der sich ihre europäische Bibel von der chinesischen unterschied, auswendiggelernt. Obwohl sie Baptisten waren und ihr Kind noch nicht alt genug für eine baptistische Taufentscheidung, hatten sie ihr Kind hier taufen lassen um sicherzustellen, dass es gültig getauft ist.
Apocalypse Now
Zwischen Euro-Krise, der Wichtigkeit, mal 'ne Hand zu reichen und Cha-Cha-Cha
würde ich die Messe heute ansiedeln.
Die Predigt hätte wahrscheinnlich für 3 gereicht. Die Lesung (Petrus Spendenaufruf) kam zur Euro-Krise, Das Evangelium (Wiedererweckung der Tochter des Jairus) ward ausgelegt in Richtung "sei doch mal nett, reich mal die Hand", ergänzt durch ein Gedicht.
Das Ganze begeleitet von NGL vom Kirchenchor, dazu 2 E-Gitarren. Das Sanctus klang verdächtig nach Cha-Cha-Ch und war definitiv tanzbar...
Es gibt Tage, da ist man einfach nur froh wenn die Kirche vorbei ist.
Dies St Petri
29. Juni
der Apostel mit der meisten Screentime in den Evangelien (ich habe es nicht nachgezählt).
Petrus, gelegentlich schwer vor Begriff, übereifrig, handelt bevor er denkt und hat dann Angst vior den Folgen seiner Handlung... eigentlich ein liebenswerter Charakter.
Der Satz, der mir von Petrus am stärksten in Erinnerung geblieben ist: "Ich geh jetzt fischen".
Nach Kreuzigung und Tod Jesu und der die Jünger verwirrenden (wer könnte es ihnen verübeln?) Auferstehung ist es petrus, der die Jünger zusammenhält und zum Tagesgeschäft übergeht. Nicht weil er nicht trauert, sondern weil er gerade in seiner Trauer sieht: es muss weitergehen. Irgendwie.
Und dadurch mausert er sich.
Petrus nimmt die Herausfoderung an statt wegzulaufen.
Katholizismus in der Politik
Ich wurde gestern hier auf Philipp Rösler und seine Mitgliedschaft im ZdK-Präsidium angesprochen. Das ZdK ist eins dieser Themen, die den Charme eines 3 Tage alten Kaugummis haben. Und die FDP auch...
Ich las dieser Tage
Laborem_Exergens und stellte wieder mal fest, dass FDP und Katholizismus gar nicht geht. Ich will niemanden den Glauben absprechen, aber eine Stellungnahme zu den Widersprüchen würde mich schon interessieren.
Die FDP positioniert sich auch in anderen Fragen (embryonale Stammzellforschung, leichgeschlechtliche Eheschliessungen, Abtreibung) nicht eben erzkatholisch.
Die kommenden Wochen/Monate/Jahre könnten in den USA für Katholiken interessant werden im Sinne von "mögest du in interessanten Zeiten geboren werden". Die Gesundheitsreform von Präsident Obama sieht vor, dass auch Verhütungsmittel und Abtreibungen durch die von den Arbeitgebern (mit)finanzierte Krankenversicherung bezahlt werden. Und an dem Punkt meinen die katholischen Bischöfe "no, we can't!" und berufen sich dabei auf die verfassungsgarantierte Freiheit der Ausübung ihrer Religion, die bis auf wenige Ausnahmen genau das verbietet.
Wieso ist das für Deutschland wichtig? Weil das in Deutschland bereits Praxis ist sollte die Schwangere unterhalb einer Einkommens-oder Altersgrenze liegen. Ohne dass die Bischofskonferenz deswegen die Alarmglocke läutet.
Wenn exponierte Politiker von Parteien, die in wichtigen Punkten (wie der Arbeits- und Wirtschaftsethik oder der Frage nach Abtreibung) nicht mit der katholischen Lehre übereinstimmen, im ZdK sitzen, dann frage ich mich, wie das geht während Nancy Pelosi anscheinend einen Schritt vor der Exkommunikation steht.
"Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon." (Matth 6,24)
Benedikt XVI sagte bei seinem Deutschlandbesuch:
"Um ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muss die Kirche immer wieder die Anstrengung unternehmen, sich von der Weltlichkeit der Welt zu lösen. Sie folgt damit den Worten Jesu nach: „Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin“ (Johannes 17,16). Die Geschichte kommt der Kirche in gewisser Weise durch die verschiedenen Epochen der Säkularisierung zur Hilfe, die zu ihrer Läuterung und inneren Reform wesentlich beigetragen haben.
(...)
Die geschichtlichen Beispiele zeigen: Das missionarische Zeugnis der entweltlichten Kirche tritt klarer zutage. Die von ihrer materiellen und politischen Last befreite Kirche kann sich besser und auf wahrhaft christliche Weise der ganzen Welt zuwenden, wirklich weltoffen sein. Sie kann ihre Berufung zum Dienst der Anbetung Gottes und zum Dienst des Nächsten wieder unbefangener leben."
Ich denken nicht, dass damit nur die Frage, wie viel Kohle die Kirche besitzt, gemeint ist. es geht auch um das nicht an weltlichen Titeln kleben und die damit kommende Freiheit, mal nicht auf x Leute und ihre Anliegen Rücksicht nehmen zu müssen.
"Tu deinem Leib des öfteren etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen."
-Teresa von Avila
Körper, Geist und Seele und Seele gehören zusammen. Seinem Körper etwas Gutes tun ist gesunde Ermährung, Sport und so weiter, aber der gelegentliche Schokoladenmuffin sorgt dafür, dass die Seele Lust hat, in uns zu wohnen und nicht nur bleibt weil ihr die Alternativen fehlen.
Betreuungsgeld
Gestern abend bei Günther Jauch reingeschaut, es ging um das Unendliche Thema Betreuungsgeld. Nach grob 15 Minuten ertrug die Anetnne das nicht mehr und streikte. Ich kann sie sehr gut verstehen, aber da sich grad die einzige Teilnehmerin zu Wort meldete, die sich bisher durch ein gewisses Mass an Gesunden Menschenverstand ausgezeichnet hatte, Christa Müller (Linkspartei), war das doch schade.
Kurzfazit:
Leute, kommt aus euren idelogischen Schützengräben raus, wir sind hier doch nicht vor Verdun.
Freie Wahl heisst freie Wahl.
Auch der Zwang, die Miete zahlen zu können, ist ein Zwang.
Also hört auf, "wollen", "können" und "müssen" zu verwechseln.
Nicht jedes Elternteil, das sich zweit nehmen will für sein Kind (oder vielleicht gar mehrere Kinder) iast arbeitsscheu, hat zu viele Tattos an den Armen und einen übergrossen Flachbildschirm zu Hause oder eh nichts besseres vor.
Redet doch mal über das Problem an sich:
das viele Familien auf den zweiten Verdienst angewiesen sind.
Predigt
saugute Predigt heute, auch wenn der Pater mit Schwangerschaftsvorsorge offensichtlich nur theoretische Erfahrungen hat.
Aaaalso, das war so:
wir Menschen machen uns immer wieder ein Bild vom anderen, und diesem Bild hat der andere dann zu entsprechen. Was nicht ins eigene Bild passt, wird ignoriert.
So weit noch alles ohne Gynäkologie :-)
Das erste Bild, das wir heute vom Menschen sehen, sehen nicht die Eltern, sondern der Arzt beim Ultraschall, wenn er nach "Fehlern" sucht. Und eben diese Suche nach Fehlern und Schubladen, in die wir Menschen einordnen, hemmt den Blick auf den Menschen.
Wir sehen den Türken, nicht den Menschen.
Wir sehen den Mann, nicht den Menschen.
Wir sehen den Behinderten, nicht den Menschen.
Ich muss Hochwürden mal erzählen, wie cool Ultraschall bei einer gutkatholischen Frauenärztin sein kann:
"Der Test ist positiv, dann wollen wir mal gucken, ob wir die Schnecke auch sehen" sagte sie und begann zu schallen. Und sobald sie diesen klitzekleinen Punkt mit dem schlagenden Herzen (Ja, schon ganz dicht nach dem positiven Test kann man die Herzvakuole schlagen sehen!) sagte sie "Herzlich willkommen auf dieser Welt! Das ist deine Mama!" und drehte den Bildschirm zu mir. Sie machte Licht aus und ich konnte so lange auf den Punkt gucken wie ich wollte. Sie füllte derweil am Schreibtisch irgendwas aus.
So sah ich Grossen Tiger das erste Mal. Als wir dann in der 20. Woche zur Ultraschalldiagnostik kamen war das alles schon ein alter Hut.
Beim Kleinen Tiger sah ich das Herz noch vor der Ärztin (andere Frauenärztin) auf dem Riesenflachbildschirmmonitor über der Liege.
Und als ich überraschend nochmal "tigerte" sassen wir wieder vor diesem Riesenbildschirm. Sie wusste noch, dass die Schwangerschaft ungeheuer belastend gewesen war, dass ich so ziemlich jede Schwangerschaftsbeschwerde mitgenommen hatte und ich hatte einfach nur Angst, dass es nochmal so wird.
"Und, was machen Sie jetzt?" war die vorsichtige Frage. Ich wusste, das wir auf der Meta-Ebene sprachen.
"Jetzt? Jetzt esse ich erst einen Rieseneisbecher und dann eine Tüte Lakritze, bevor Sie mich wieder zum Diabetologen schicken und der mir alles verbietet".
"Sie wollen das Kind also kriegen?"
"Ja, ganz sicher"
Und man hörte die Steine fast schon, als sie ihr vom Herzen fielen.
Nicht jeder Arzt sucht nach Fehlern im Kind.
Auf das "C" besinnen...
"Bei allen Fehlern von Norbert Röttgen darf die Niederlage in Nordrhein-Westfalen nicht allein auf landespolitische Gegebenheiten zurückgeführt werden", sagte der hessische CDU-Fraktionschef und Kopf des konservativen CDU-Flügels, Christean Wagner, dem Magazin "Focus". Nötig sei eine Profilschärfung: "Wir müssen uns auf unser C besinnen und klare wirtschaftsliberale Akzente setzen."
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-chef-gabriel-fordert-neuwahlen-a-833964.html
Ich habe keine Ahnung, welcher Kirche Herr Wagner angehört und oder ob er überhaupt einer angehört.
Aber:
Ich las diese Woche
LaboremExergens
Da steht nix von wirtschaftsliberal.
Sonne und kalt
Ich komme grad von der Kirche wieder und muss erst mal durchwärmen. Puh, kalt!!!
Aber die Sonne lockt sie raus, die Gestalten mit Bollerwagen, Bierfässern, Ghetto-Blastern undsoweiter. Als ich mir Tee machte fuhr mir fast einer ins Blumenbeet, war zu sehr mit seiner Bierflasche beschäftigt für solche Banalitäten wie geradeausfahren.
Himmelfahrt- ja.
Vatertag? Ich glaub mein Hamster bohnert!