Ämterspaß
Ich bin 40 Jahre alt.
Ich bin verheiratet.
Ich habe 4 Kinder.

... und ich brauche eine Einkommenserklärung meiner Eltern...




meermond am 27.Mai 14  |  Permalink
Sie scherzen doch, oder?
Bitte, sagen Sie mir, dass das ein Witz war.

mark793 am 27.Mai 14  |  Permalink
Mich wundert da kaum noch was. Hier hieß es dieser Tage, als ich wegen eines neuen Persos fragte, man brauche auch meine Heiratsurkunde bzw. das Stammbuch. Und ich so, wozu das denn? Amtsstute schnaubte, der alte Perso wäre ja wohl in einer anderen Stadt ausgestellt worden. Und ich so, ja und, ****stadt liege ja wohl auch in Deutschland, was ist denn bitteschön das Problem? "Is halt so." Aha.

cassandra_mmviii am 27.Mai 14  |  Permalink
ich habe nun auch schon mal einen Perso in einer anderen Stadt als das Vorgängermodell beantragt und evrheiratet war ich da auch- aber Eheurkunde wollte noch keiner deswegens ehen...

seltsam...

mark793 am 27.Mai 14  |  Permalink
Am vorigen Wohnort, wo wir auch geheiratet haben, war es mit dem Papierkram vor der Hochzeit ein Heckmeck, da musste unbedingt noch die Einbürgerungsurkunde von meinem Vater her. Aber wenigstens war die oberkorrekte Standesbeamtin sich nicht zu schade, nach vollzogener Trauung auch unsere "offiziellen" Hochzeitsbilder zu schießen. Wir waren ja auch ohne Trauzeugen da, um das mit möglichst wenig Brimborium über die Bühne zu bringen.

cassandra_mmviii am 27.Mai 14  |  Permalink
Meine Lieblingsamtgeschichte ist immer noch Wie der Herr M. beinahe zum Doppelstaatsbürger wurde

Immerhin hat Ihr Vater eine Einbürgerungsurkunde- Herrn M. fehlte es an genau dieser Stelle.

sturmfrau am 27.Mai 14  |  Permalink
Hätte ich theoretisch auch gebraucht, vorausgesetzt es wäre so weit gekommen, dass ich BAB hätte beantragen können.

Wobei mir die Dame vom Amt (nicht schnaubend, sondern tendenziell wohlwollend) erklärte, es genüge auch, wenn ich schriftlich versichere, dass ich von meinen Eltern keinerlei Bezüge erhalte.

Vielleicht probieren Sie das auch mal? Bei mir hat geholfen, dass ich deutlich machte, meine Eltern seien bereits im Rentenalter, meine Mutter habe nie versicherungspflichtig gearbeitet und ich hätte im Übrigen keinen Kontakt zu ihnen.

cassandra_mmviii am 27.Mai 14  |  Permalink
Ich brauche nur eine Bescheinigung, daß ich kein BAB erhalten kann weil ich die Vorraussetzungen nicht erfülle. Vorraussetzung dafür ist allerdings eine Antragsbearbeitung und dafür ist die Vorraussetzung, daß ich die Unterlagen vollständig einreiche.

Das ist grad noch unwichtig, aber man ist ja zumindest ansatzweise vorausplanend und sicherheitsorietiert. Falls nun während der Berufsausbildung (immerhin 3 Jahre) des Tigergatten ALGI ausläuft, ohne daß er wieder was gefunden hat (und wenn es nur ein paar Monate sind), ist klar, daß mein Verdienst nicht ausreichen wird, um den Alleinversorger zu geben.
Da ALGII/Grundsicherung nur greift, wenn alle vorrangingen Hilfsmöglichkein erschöpft sind, müßte ich nachweisen, daß ich kein BAB bekommen kann, was aber nur nach vollständiger Sachbearbeitung möglich ist.

Toll, oder?


Grundsätzlich würde ich das Geld nicht ablehnen, da ein Autokauf wahrscheinlich nötig wird, selbst jetzt, wo es nicht so pressiert.

sturmfrau am 28.Mai 14  |  Permalink
Kommt mir ja alles so bekannt vor. Wir hatten ähnliche Kapriolen mit ALG II, Wohngeld und anderem Brimborium.

Ich wünsche Ihnen Langmut und Erfolg.

mifasola am 28.Mai 14  |  Permalink
Hier hat es nach 10,5 zähen Monaten ALGI mit einer neuen Stelle für GG geklappt. Ich drücke Ihnen entsprechend die Daumen!

cassandra_mmviii am 28.Mai 14  |  Permalink
Ärgs... das mit dem Probearbeiten lief eher nicht so dolle. Freitag noch mal, aber erst mal gehe ich davon aus, daß das nichts wird.

Also nix Ausbildung, also auch keine Erklärungen meiner Eltern. MUß man positiv sehen.

zwetschgenkrampus am 29.Mai 14  |  Permalink
Ich erinnere mich noch an meine Jugend, da las ich gerne die Comic-Alben des Zeichners Ibanez über die Abenteuer der Geheimagenten Clever & Smart (weitere Informationen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Clever_%26_Smart )

In einem Album kamen die beiden nach Deutschland. O-Ton: "Hier muß alles seine Ordnung haben!" (und, so darf ich heute ergänzen, alles muß bis zur Kenntlichkeit übertrieben werden). Bremen wurde leider nicht gestreift, wohl aber Köln ("Kölle alaaf!"), Schwaben ("Zutritt nur mit Reinweicher-Diplom") und Bayern.

Und nu bitte eine Erklärung für den armen Ösi: Was, bitte, ist ein Stammbuch? Ich frage deshalb, weil das in meiner Volksschulzeit ein Büchlein war, das wir unseren Freunden und -Innen gaben, mit der Bitte, dort ein Gedichtlein, einen Sinnspruch od. dergl. einzutragen, um freundliche Gesinnung zu dokumentieren.

Das amtliche "Stammbuch" wird, wie ich den deutschen Amtsschimmel kenne (kommt nicht aus derselben Blutlinie wie der österreichische, hat aber gewisse Ähnlichkeiten) andere Zwecke verfolgen ...

arboretum am 29.Mai 14  |  Permalink
Gemeint ist das Familienstammbuch, bekommt man bei der Hochzeit gegen Gebühr auf dem Standesamt. Dort kommen die amtlichen Urkunden der Eheschließung, Geburt jedes Kindes und die Todesurkunde hinein, zudem werden dort auch gegebenenfalls die kirchliche Eheschließung, Taufe (mitsamt den Namen der Paten) sowie Beerdigung - jeweils mit den dafür ausgewählten Bibelstellen - beurkundet (mit Unterschrift des Pfarrers und Siegel der entsprechenden Kirchengemeinde).

Was Sie damals Ihren Schulfreunden gaben, nennt man hierzulande ein Poesiealbum.

cassandra_mmviii am 29.Mai 14  |  Permalink
Poesiealben scheinen zugunsten von Freunde-Büchern auszusterben.

zwetschgenkrampus am 30.Mai 14  |  Permalink
Danke, arboretum.

Wieder ein Beispiel dafür, wie A und D durch die gemeinsame Sprache getrennt werden.

sid am 31.Mai 14  |  Permalink
@arboretum
Bei uns gibts da auch GANZ viel Zettelwirtschaft, aber ich weiß nicht, ob die einen konkreten Namen hat.
"Abschrift aus dem Geburtenbuch" etc - wir sind halt sehr nüchtern ; )

Stammbuch und Poesiealbum sind ähnlich aber nicht gleich.