Sonntag, 1. Juni 2014
Zeckenfreuden
Ich verliere grad ein wenig den Humor.

Das Schwiegermonster ruft an und will sonstewas. Nach 22 Minuten Smalltalk will sie dann noch beim Auflegen wissen, ob ein Zeckenbiß in der Schangerschaft gefährlich sei: "Bestimmt nicht, oder?" endet das.
Weiß ich nicht. Aber ich weiß, was die Viecher übertragen können und ich weiß, daß das unlustig ist und generell gilt bei spannenden Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft Alarmstufe bis ein Profi Entwarnung gibt. Aber wir haben ja eine Profi in der Nachbarschaft wohnen. Die freut sich bestimmt wenn sie sonntags Ferndiagosen stellen soll, aber ich gucke mal rüber.
Beim Profi gingen die Alarmglocken los- Notaufnahme, SOFORT! Je eher da, desto geringer das Risiko.

Also zurück ans Telefon. Ich rate dringend zum sofortigen Arztbesuch, erst heute war im Sonntagsblättlein was über Zecken und 24 Stunden. Das Sonntagsblättchen hat mehr credibility als die Frauenärztin nebenan.
Och ja, dann will sie sie nachher mal anrufen, jetzt ist sie nicht zu Hause, über Handy will sie nicht weil nicht stören und so. Seit wann ist das Schwiegermonster so zartfühlend? Hier ruft sie doch auch morgens um 6 an wenn ihr langweilig ist weil sie zu früh wach ist. Ich habe die Handynummer nicht, die hat Tigergatte und der macht die versprochene Rattour (ich schwänze wegen lausigem Wetter).
Nun ja, dann ruft sie sie mal an und sagt, daß sie morgen zum Frauenarzt gehen soll. Nein, Notaufnahme, noch heute.

Heute sei doof, das geht nicht, Schwägerin ist ja in irgendwo und dann wollte sie noch vorbeikommen, was abliefern. Gut, sage ich, dann soll sie sofort ins Krankenhaus fahren, ihr habt ja eins um die Ecke.
Ja, aber die sind doch nur Notdienst. Ich lege dar, daß die Frauenärztin die Straße runter gesagt hat, genau da solle sie hin.
Ich hätte das übrigens schon lange aufgegeben und bei eienr Mitteilung der Gattung "Hi, ich habe gehört, daß du von eiern Zecke gebissen worden bist. Die Dinger übertragen allerlei, guck mal zu, daß du das abcheckst" belassen, soll eine erwachsene Frau halt Hirnhautentzündung bekommen, genug geredet hatte ich mittlerweile) wenn es da nicht um das Baby ginge.
Notdienst? War doch nur eine Zecke, halb so wild. Sie weiß ja nicht.

Ich rufe Tigergatten an, der grad auf der grünen Wiese irgendwelche Büsche bestimmt (er fand Botanik immer doof). Ihm geht die Hutschnur hoch, er ruft seine Schwester an, die aber nicht rangeht. Dann seine Mutter, sie solle dafür sorgen, daß die Schwägerin sofort im nächsten Krankenhaus landet. Von den 24 Stunden sind ja schon 26 oder so rum. Ja, aber erst mal muß sie was essen. Und Kuchen essen. Und dann muß ihr Mann noch helfen, was auch immer da abgeliefert werden soll irgendwo in die Nachbarschaft zu tragen. Danach könne man dann losfahren wenn es dann nicht schon zu spät sei, muß ja auch mal Feierabend sein.
Er sei wegen Akku leider nicht imstande, sich drum zu kümmern, die Schwägerin zu erreichen, das möge ich bitte übernehmen.
Schwiegermonster ruft an, atemlos wie sie es immer ist wenn etwas nicht so klappt wie geplant.
Der Kuchen! Und das Abendessen! Und die Nachbarn warten doch! Das muß jetzt erst mal organisiert werden! Da weiß sie nicht ob das klappt! Für Krankehaus ist grad wirklich keine Zeit. Das dauert da doch imemr so lange.
Ich habe meine pädagogischen 5 Minuten: ja, sicher, aber das kann alles warten. Und ganz sicher muß Schwägerin was essen, aber das kann man ja auch einpacken, das ist gut wenn man länger warten muß. Und an was zu Trinken denken.

Zwischendrinne dann endlich Schwägerin erreicht. Die ist einsichtiger; Kaffeetrinken bei Mutter wird verschoben und die Kiste mit Krams kann auch auf dem Parkplatz warten während ihr Mann sie in der Notaufnahme abliefert.



Kochwäsche :-)
"Ich mag aber keine Sockini!"

Mini-Tíger über Zucchini



Guten Morgen!
Die Aufregung der letzten Wochen legt sich langsam. Alles läuft wieder so wie immer, das ist gut wenn ich ab demnächst tagsüber weg bin. Ich fühle mich dabei nicht so ganz wohl: ich werde hier gebraucht. Dummerweise wird das Geld auch gebraucht.

Also, lächeln und weiter.

Kirche, Großer Tiger freut sich darauf, zur Kommunion zu gehen, jetzt, wo er darf (und ein Unterscheidungsmerkmal zum Kleinen Bruder hat, der SOFORT auch Erstkommunion haben will. JETZT!)
Nun gut, er startet nächstes Jahr mit dem Kommunionsunterricht, aber erst muß er die erste Klasse erfolgreich hinter sich bringen.
"Schnuppertage" hatte er in der Schule; als er wiederkam, verkündete er, er gehe da jetzt immer hin und nicht mehr in den Kindergarten. Zur Verabschiedung vielleicht noch mal.
Einschätzung der Lehrerin: "der hat es faustdick hinter den Ohren, wollte aber einen guten Eindruck machen"- joa, kommt hin :-)

Mini-Tiger genießt seine Rolle als Kindergartenrüpel: "willst du zu uns in den Morgenkreis kommen?"-"NEIN, ich will lieber klettern"- zumindest ehrlich :-)
Ab Sommer ist er in einem anderen Kindergarten, wahrscheinlich das beste für ihn und meine Nerven.

Heute Radtour in die Wümmewiesen mit Nachmittagspicknick.