3. Oktober
Den Nationalfeiertag in den Oktober zu leben, ist eine eher dumme Idee. Wie will man einen Tag feiern, an dem es im Regelfall regnet oder mindestens saukalt ist?
Heute ist gutes, warmes Herbstwetter, aber das ist ja nicht immer so.
Der 14. Juni hatte den Vorteil, daß wir dann ein Picknick irgendwo im Wald oder auf der Wiese gemacht haben. Die Eltern hatten ja frei.
Der 4. Juli als das Erzurmodell eines Natinoalfeiertages liegt mitten im Sommer: Grillen, Feuerwerk und allerlei mehr des fröhlichen Treibens.
Deutschland fällt dazu eine Feierstunde im Bundestag ein, mit Streichquartett. Damit "Der Wirtschaft" nicht geschadet werde, überlegt man regelmäßig, ob die Einheit nicht am Folgesonntag nachgefeiert werden könnte oder sollte. Okay, mit anderen Worten: wir gönnen euch den freien Tag nicht. Nimm einem Franzosen den arbeitsfreien 14. Juli und er stürmt irgendwas.
Die oberkapitalistischen Amis haben nicht nur einen Mindestlohn (der zwar niedrig ist, aber besser als keiner), wenn der 4. Juli auf einen Sonntag fällt, ist Monag 4th observed
Was ißt man am 3. Oktober? Ich schlage einen Eintopfsonntag (von mir aus auch vegetarisch) vor- Steckrübensuppe? Tigergatte vetot.
Dann was anderes deutsches- Pizza mit Paprika, habe ich noch nirgends außer in Dt-Land gesehen. Tigergatte vetot, dann komme die garda cuccinaria und wr bekommen lebenslanges Einreiseverbot nach Italien.
Dieser Tag macht so nur Probleme. Könnten wir nicht den 23. Mai als Nationalfeiertag nehmen? Wieso? Weil am 23. Mai 1949 das Grundgesetz in Kraft trat. Dieser Tag hat nur Vorteile:
Meist gutes Wetter.
Werte des Grundgesetzes, vielzitiert und oft mißachtet, brauchen Betonung und Raum
Man ißt Maigouda, Maischolle und trinkt abends Maibowle.
Dazu Feuerwerk: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" ist ein gutes Grund, es krachen zu lassen und eine Aufforderung, es nicht nur bei schönen Worten zu belassen.
(Oder anders gefragt: Hääääh?)
obwohl ich mir sicher bin, daß es irgendwo auf diesem hübschen Planeten ein ganz wunderbares Land mit wunderbaren Menschen gibt, das seinen grandiosen Nationalfeiertag am 14. Juni feiert...
... meinte ich den 14. Juli bei unseren lieben Nachbarn, den Franzosen.
Nicht den 17. Juni? ;)
Ich glaube ja so ein wenig, der Nationalfeiertag im Oktober (seien wir doch froh, daß es nicht der 9. November wurde!) ist ein kleines Zugeständnis an die Menschen, die bis zu 40 Jahre DDR erlebt hatten und von daher an einen Nationalfeiertag in der ersten Oktoberhälfte gewöhnt waren. Oder es liegt einfach daran, daß man die staatliche Einheit zum 1. Juli nicht geschafft hat und es zumindest damals noch nicht übers Herz brachte, die Wirtschafts- und Währungsunion als die tatsächliche Einheit zu werten...
hups, Iiiieh, Rony!
...ich bin sonst ja eher (nein komplett) eine stille Leserin.
Aber bei diesem Ersuchen ihrerseits muss ich mich doch mal zu Wort melden.
Im Mai gibts schon diverse hübsche Feiertage. Im Sommer sind Sommerferien und die meisten Menschen haben ohnehin eine Weile frei. Im Herbst gibts aber sonst nix dergleichen. Ich finde das Datum des Nationalfeiertags somit absolut erfreulich und gut gewählt.
Eine Insel in der Arbeitswüste.