Die Rüpel aus der dritten Klasse
Großer Tiger, so gestand er gestern abend dem Tigerpapa, hat sich diese Woche in der Schule zwei Mal körperlich auseinandergesetzt.
Väterliches Nachbohren ergab, daß er das erste Mal beim Versuch, der Diplomat zu sein, eins auf die Backe kriegte und zurückschlug.
Seitdem hat ihn eine der Konfliktparteien auf dem Kieker und das führte gestern zu handgreiflichen Diskussionen.

Selbstverständlich ist alles genau so, wie der Tiger es schilderte, da gibt es gar keinen Zweifel aus elterlicher Sicht.

Wenn man dann einen Schritt zurückgeht und sich die Kontrahenten anguckt, dann hält man den Ursprungskonflikt für realistisch bis wahrscheinlich.

"Konfliktpartei A" ist kein sanftes Lämmlein, Konfliktpartei B hat in den paar Wochen seit Schuljahresbeginn auch genug für seinen Ruf getan. Seinem Kumpel beizustehen und erst mal zu versuchen, was ohne Fausteinsatz zu klären, ist lobenswert (auch wenn besagter Kumpel an seinen social skills arbeiten sollte, sich dabei nicht schlagen zu lassen... hey, wir sind hier doch nicht bei holländischen Blauhelmen in Srebrenica
erstmal glaube ich ihm tatsächlich :-)

Jedenfalls eskalierte die Situation bis gestern so weit, daß es zu Prügelei Nr2 kam, aus der der Tiger siegreich hervorging. Da ist gut und böse nicht so klar verteilt.


Heute ist Klassenratsstunde, mal kucken, wie das weitergeht.




admiral am 27.Sep 13  |  Permalink
Laß hören. Klingt spannend.....

cassandra_mmviii am 27.Sep 13  |  Permalink
Es gibt glaubhaften Grund zu der Annahme, daß der Tiger sich tatsächlich nur gewehrt hat und das relativ erfolgreich. Das ist gut.

Zumindest schaffte er es, Zeugen für seine Version zu nennen, die seine Version bestätigten. Der GRudn für die Sache blieb allerdings eher unklar- es ging wohl um die Frage, wer zuerst durch die Tür darf.


Ich mache mir ja immer etwas Sorgen, daß die dauernde Gewaltfreiheit-um-jeden-Preis-Nummer wieder fruchtet, er war sich nicht so recht sicher, ob man zurückschlagen darf, dachte aber erst nachher drüber nach.

Sie sollen, so die Vereinbarung, einer Aufsichtskraft Bescheid sagen wenn so was nochmal passiert, aber ich denke, da gibt sich keiner der Illusion hin, das diese auch rechtzeitig am Ort des geschehens ist.

Grundsätzlich denke ich, daß man nicht wie Rambo über Schulhof ziehen muß, aber das zählt für alle und eine "was tun wenn's brennt"-Politik muß mehr sein als Brandvermeidung.


Mal gucken, wie das die nächste Zeit weitergeht.