Ein Kreuz des Anstoßes
"Zu viel Kreuz beim Kreuzemachen"

Ich habe jahrelang mein Wahlkreuz in den Räumen erst einer katholischen Gemeinde und dann einer katholischen Grundschule gemacht.

Wenn der Staat diese Räume als Wahllokale zuläßt, dann muß er damit leben, das es dort nicht weltanschaulich neutral (ob es das überhaupt gibt sollte man mal diskutieren und auch, ob es wünschenswert ist) dekoriert ist.

Wesentlich bedenklicher finde ich, daß die Wahlplakate noch direkt vor dem Wahllokal hängen- während man beim Kreuz eine Beeinflussung durch Meta-Politik annehmen kann, die aber außerhalb der aktuell anstehenden Wahlentscheidung steht, ist Parteienwerbung Werbung für eine Partei und damit der Versuch der Einflußnahme.

Wenn es einem um die staatliche Neutralität geht, sollte man woanders ansetzen als in Räumen, die nicht mal dem Staat im weiteren Sinne gehören.

Ich sehe das eher als einen weiteren Versuch der "meine ganze Familie wurde durch's Glockengeläut erschlagen, ich ertrage den Klang einfach nicht"-Fraktion, dem öffentlichen Raum ihr Gepräge zu geben, denn die scheinbare Neutralität ist seht oft eben keine, sondern ebenfalls Stellungnahme.




zwetschgenkrampus am 19.Sep 13  |  Permalink
Da hilft nur eins ...
... nämlich drei Kreuze hinter diesem Mitmenschen zu machen.

cassandra_mmviii am 20.Sep 13  |  Permalink
Und ohne das Kreuz hätte wahrschenlich die PDS 102% in Bayern bekommen. Ganz sicher.

loco-just-loco am 20.Sep 13  |  Permalink
Der Mann hatte seit Jahr und Tag Hausverbot in den Räumen der Pfarrgemeinde. Weil er sich da schon als Verbalrandalierer hervorgetan hatte.
Wieso wird der dann ausgerechnet in dem Wahllokal als Wahlhelfer eingesetzt?

Was die Wahlwerbung angeht, sind die Franzosen radikaler: keine Werbespots in den 24 Stunden vor Öffnung der Wahllokale, keine Plakate werden mehr geklebt. (Und da die Jugendorganisationen sich immer damit hervortun, die Wahlplakate der anderen abzureißen, ist ziemliche Plakat-Ruhe am Wahltag.)

cassandra_mmviii am 20.Sep 13  |  Permalink
Man fragt sich, wieso er da überhaupt reindurfte bei Hausverbot.

Bei uns in der Gemeinde hatte auch einer Hausverbot weil er dem Spielkreis Streß machte wegen des "dauernden" Kinderlärms, das wäre kein Kindergarten und deswegen dürften sie nicht "dauernd" draußen rumrennen.
Der durfte nicht mal mehr den Vorplatz betreten.