Eine Frage des Salates
Manchmal steht man vor der Auswahl an gemüse und denkt sich "nö, lieber nicht". Nach der Euro-Einführung ging mir das so: der Salatkopf für 1,69 Euro, also über drei Mark, wo er vorher um die 1,50 DM gekostet hatte. Dann geht man nach Hause und kocht statt dessen lieber Linsensuppe aus den Vorräten, die noch da sind.

Das geht nicht ewig gut, irgendwann ist das Vorratsregal leer.
Dann geht man zähneknirschend los und bezahlt die Wucherpreise, wissend, das man so das Problem sicher nicht löst, sondern es verstärkt.

So geht es mir mit der Bundestagswahl.




mark793 am 04.Sep 13  |  Permalink
Sehr treffend beschrieben, das Dilemma. Auf Landes- oder Komunalebene gehts ja noch, aber speziell bei den Bundestagswahlen habe ich das Gefühl, es wird von Mal zu Mal schwieriger, zu einer Wahlentscheidung zu kommen, hinter der man stehen kann.

cassandra_mmviii am 04.Sep 13  |  Permalink
Ich habe diesmal echt keinen Peil und jeder Versuch, informierte Bürgerin zu werden, verstärkt die Planlosigkeit. Am Ende werde ich noch einen Dart-Pfeil mitnehmen und mal gucken, wen es trifft...

zwetschgenkrampus am 04.Sep 13  |  Permalink
Wahl der Qual - oder so ähnlich
Mein Vater (78) sagt immer, er wähle die Partei, von der erwarten dürfe, daß sie in der nächsten Legislaturperiode den geringsten Schaden für unser Land anrichte. Wie er zu diesem Urteil gelangt, hat er mir leider nicht verraten ...

Ich sehe schon, ich muß in der Wahlzelle wieder
a) mir die Nase zuhalten,
b) die Zähne zusammenbeißen und
c) Augen zu und durch ...

cassandra_mmviii am 04.Sep 13  |  Permalink
Das scheint mir ein gar nicht so schlechter Wegweiser.

ich überlege, ob "the devil you know" eine Option ist- die wählen, bei denen man weiß, was auf einen zukommt statt die, bei denen man keine Ahnung hat, was kommt.
Oder ich ziehe Lose.

mifasola am 04.Sep 13  |  Permalink
Schon den Wahl-O-Mat"en getestet?

mark793 am 04.Sep 13  |  Permalink
@mifasola: Alle vier Jahre wieder, aber da sind oft genug Parteien auf Platz eins gelandet, die ich aus Gründen, die vom zugrundeliegenden Frageraster nicht erfasst wurden, trotzdem eher nicht wählen mochte. Insofern ist das eune nette, aber letztlich nutzlose Spielerei.

Das mit dem Dartpfeil verbietet sich für mich auch, denn es könnte ja eine Stimme für den Hansgar Häwelmann Ansgar Heveling dabei herauskommen, der hier im Wahlkreis um sein Direktmandat kämpft. Der geht für mich nun wirklich gar nicht.

mifasola am 04.Sep 13  |  Permalink
Passt ja, wenn schon über Lose und Co nachgedacht wird. Wahl-O-Mat als Dartpfeil 2.0 sozusagen :-)

Edit: Ich sehe gerade, dass man nach Beantwortung der Fragen die Parteien auswählen kann, mit denen der Grad der Übereinstimmung geprüft wird. Man könnte sich also zB auf die im Bundestag vertretenen Parteien beschränken.
Was aber nicht heißt, dass man dann mit dem Ergebnis zufriedener ist.

cassandra_mmviii am 04.Sep 13  |  Permalink
das Problem ist nicht mangelnde Kenntnis der Positionen, sondern eher, daß es da überall an entscheidenden Ecken kracht. Mit ein paar "sehe ich anders" kann ich recht gut leben.

ich fand gestern abend Frau haderthauer (CSU) in der Familienpolitik am einleuchtendsten- Wahlfreiheit bedeutet nicht nur, einen Kinderbetreuungsplatz bekommen zu können, sondern auch die Freiheit, diesen ablehnen zu können und das schließt die wirtschaftliche Möglichkeit ein.

Bei der Linkspartei und der SPD finde ich den Mindestlohn super, so sie ihn denn umsetzen, aber genau das bezweifle ich. Außerdem hat mir Herr Steinbrück jetzt ein paar mal zu oft gesagt, daß unser Familioenmodell doof ist und abgeschafft gehört. Brauche ich keine 4 Jahre lang.

Die Grünen sind die FDP für Leute, die ihr Hühnerei gern glücklich haben und für die FPD haben wir einfach zu wenig Kohle :-)


ich suche noch eine sympathische Kleinstpartei ohne die Chance, Unheil anzurichten.

cassandra_mmviii am 04.Sep 13  |  Permalink
Wenn der Dartpfeil den NPDler trifft (selbstverständlich nur metaphorisch gesprochen), kann ich ja nochmal werfen. Oder ich überlege mir was weniger martialisches- Würfeln, ein Huhn mitnehmen und es Körner picken lassen oder was die Orakelkiste noch hergibt.

Vielleicht passiert ja noch was interessantes und ich kann mich dann leichter entscheiden- Angela Merkel und Ursula von der Leyen beschließen plötzlich, lieber Bienen zu züchten als Politik zu machen, Peer Steinbrück wird Vater und Hausmann und ist schlagartig für das Betreuungsgeld, die FPD beschließt auf einem Sonderparteitag die Verstaatlichung aller Banken und Urlaub auf dem Ponyhof für alle, die Grünen erklären, sie wären aufgrund ihrter Expertise im Auslandseinsätze befürworten für ein Eingreifen in Syrien und Joschka setzt sich ein Stahlhelm auf... kann ja noch viel passieren in den 2 1/2 Wochen bis zum Urnengang.

mifasola am 04.Sep 13  |  Permalink
Hm. Die Chance, Unheil anzurichten, ist jenseits der 5%-Hürde ja leider immer gegeben.
Aber ich verstehe sehr gut, was Sie meinen. Bei jedem Kreuzchen im Grunde zu viele "sehe ich anders".

cassandra_mmviii am 04.Sep 13  |  Permalink
Atomausstieg will mittlerweile jeder, die Grünen sind in Hamburg für Kohlekraftwerke und im Bund gegen ein Tempolimit auf Autobahnen...

alles keine Distinktionsmerkmale mehr.

fassussia am 05.Sep 13  |  Permalink
Mir ist ein Wechsel der Regierung wichtig. Lieber agieren, handeln und arbeiten als das Schoßhündchen der Russen, Amis und Franzosen zu sein...

Auch wieder eine richtige Innenpolitik zu haben, wäre wohl ganz nett.

cassandra_mmviii am 05.Sep 13  |  Permalink
Glücklich bin ich mit der Regierung auch nicht.

admiral am 05.Sep 13  |  Permalink
Die Frage ist immer:
Wird es mit einer anderen Regierung besser?
Ich sehe große Chancen, daß wir auch mit den "Anderen" unglücklich sind, nur aus anderen Gründen.
Das Übel wählen, daß man einschätzen kann? Oder das Übel wählen, von dem man keine wirkliche Ahnung hat was es bringt?

Keine Ahnung!

cassandra_mmviii am 05.Sep 13  |  Permalink
Weiß überhaupt jemand bei dieser Wahl, was er wählen will und ist damit auch noch glücklich?

Sollten wir das ganze nicht verschieben bis wir mal Politiker haben, bei denen man sich nicht fragt: was ist den das kleinere Übel?

Nicht ganz ernstgemeint, aber irgendwie beginnt das ganze, montypythonesk zu wirken.

arboretum am 05.Sep 13  |  Permalink
Ich fürchte, dann müssten Sie schon eine Revolution veranstalten, sonst regiert Merkel ewig weiter.

cassandra_mmviii am 05.Sep 13  |  Permalink
dann setze ich auf die Ewige Merkel. Deutsche Revolutionäre kaufen grundsätzlich Bahnsteigkarten und seit die abgeschafft sind, ist die Revolutionsgefahr in Deutschland effektiv gebannt.

arboretum am 05.Sep 13  |  Permalink
Ist noch gar nicht so lange her, da gab es zumindest in Hamburg noch welche, habe ich selbst am Automaten gesehen.

cassandra_mmviii am 05.Sep 13  |  Permalink
Dann besteht in Hamburg noch Hoffnung :-)

Bremen ist ja nur ein Hamburger Problemvorort, also vielleicht... und am Ende reanimieren wir die Hanse und erklären usn für unabhängig.

Oder so was.

damals am 06.Sep 13  |  Permalink
Außerdem steht in Hamburg die ödp zur Wahl: an sich sympathisch, ohne jede Chance Unheil anzurichten, schmälert Merkels Wahlergebnis.

fassussia am 06.Sep 13  |  Permalink
Also nicht die Opposition wählen, aber wollen, dass die amtierende Regierung weiter besteht, damit sich nichts ändert... Klingt irgendwie alles unlogisch. Wo bleibt der Mut mal neues auszuprobieren? Es kann doch nicht sein, dass man einfach sagt, ich find das doof, das wäre besser, aber da ist das kleinere Übel, da es mir persönlich ganz gut geht, interessiert mich das Leid der andren nicht. Oder nicht so sehr, dass ich mich mal klar hinstelle und sage, das will ich, so bekomme ich es.

cassandra_mmviii am 06.Sep 13  |  Permalink
ich bezweifle, daß SPD und Grüne irgendwas zum besseren bewegen.

was Neues ausprobieren... da sehe ich nichts neues, sondern "the same old team since 1926".

das Leid der anderen... die SPD hat sich zu dieser unsäglichen Asylrechtsänderung hergegeben, damals noch unter Lafontaine, der imemr noch das Schreckgespenst der Fremdarbeiter malt, die uns überrollen werden.

Ich werde eh nicht bekommen, was ich will: solide Familien-, Bildungs- und Schulpolitik. Was da im Angebot ist, ist der gleiche welke Salat. Mal als Romana im Plastikbeutel, mal als trauriger Kopfsalat oder als anämischer Eisbergsalat.

Man muß nicht die SPD für kompetent oder auch nur zuverlässig halten, nur weil man den Tiegrentenclub für regierungstechnisch herausgefordert hält.


Der "Große Wurf" wäre, meiner Ansicht nach, nicht die Frage, ob Mindestlohn bei 8,50 oder 10 Euro, nicht die Frage, wie viele Jahre man eingezahlt und privat vorgesorgt hat, um die Mindestrente zu bekommen, nicht die Frage ob Bafög oder Deutschlandstipendium, sondern die bedingungslose Grundsicherung für alle Bürger.

fassussia am 07.Sep 13  |  Permalink
Deshalb wählte wohl fast ein Drittel Deutschlands 2009 nicht.
Politiker sind Menschen. Menschen aus unterschiedlichsten Milieus. Eventuell ist es nur menschlich, dass alles etwas länger dauert, aber abzustreiten, dass interne Probleme existieren, kann niemals zu einer Lösungsfindung führen.

cassandra_mmviii am 07.Sep 13  |  Permalink
Sympathische Kleinstpartei gesucht
Ich habe nochmal den Wahl-O-Maten befragt und diesmal die großen Spieler rausgelassen.

Sorgen macht mir der relativ hohe Wert bei "der Partei" :-)

loco-just-loco am 07.Sep 13  |  Permalink
Ich habe noch keine Wahlunterlagen, ob ich die Wahl anfechten kann?

der Wahlomat hat mich zur ödp geschickt. Klingt nicht uninteressant, aber... fast so gut wie Nichtwähler, bisher. Und in manchen Fragen weiß ich auch nicht, ob die wirklich meine Wahl wären.

Die PBC wiederum hat m.E. die Sache mit den zwei Regimenten nicht verstanden. Einen Kirchenstaat will ich nun auch nicht.

cassandra_mmviii am 07.Sep 13  |  Permalink
Langsam sollten die Wahlunterlagen eintrudeln, sonst wird das knapp. Theoretisch müßte man auf der Grundlage -so man sie denn beweisen kann- eine Wahl anfechten können.

fassussia am 07.Sep 13  |  Permalink
Poststempel ;)

am 07.Sep 13  |  Permalink
(Trollbeitrag durch Blogger.de-Admin gelöscht.)

cassandra_mmviii am 07.Sep 13  |  Permalink
mach ich :-)
über französische schulen kinderhorte und warum französische eltern so viele kinder kriegen

da wurde die kehrseite aufgezeigt
eines sozialistischen bevormundungssystems
was den eltern zwar alles abnimmt
abba teilweise eine totale entfremdung zwischen kindern und eltern hervorruft

kinder beim psychater
kinder die geschlagen werden
da is frankreich spitze

ob das ein vorbild sein muss?

kinderfreundlichkeit wird ja immer mit totalbetreuung an der schule
und in der kita gleichgesetzt

wieso kommt in frankreich da was völlig anderes raus?
(den artikel konnte ich bei zeit-online nicht finden)

ich behaupte ma ganz frech:
kinderfreundlichkeit is am IQ messbar
ein überdurchschnittlicher IQ geht nur mit intensiver elternbindung

isses so erstrebenswert schule und kita als abladestation für kinder auszuprägen

sozialismus will einen durchschnitts IQ
und die infiltration dubioser teilweiser perverser ideologien
aber keinen selbstbewussten individuellen menschen
sondern herdentiere

auch das is ein wahlkriterium
(schöne grüsse an die veggieday-grünen in bremen - der ganze witz is bei mich gibt es einen oder zwei veggiedays in der woche nur wenn mir einer vorschreiben will was ich zu tun oder zu lassen habe dann werde ich wie der .....)

am 07.Sep 13  |  Permalink
(Trollbeitrag durch Blogger.de-Admin gelöscht.)

fassussia am 07.Sep 13  |  Permalink
Ich denke niemand wird jemals ein perfektes System entwickelt haben, aber den Willen so nah wie möglich daran zu kommen ist entscheidend. Die Franzosen gestehen sich also auch nicht ein, dass noch etwas zu tun ist, aber wir könnten das doch eventuell? Wir könnten doch versuchen immer wieder neu an uns zu arbeiten und der Politik zeigen, dass es geht.
Eine Partei ewiglich regieren zu lassen, empfinde ich daher absolut falsch. Es müssen immer neue Herausforderungen und Reize gesetzt werden, die Menschen dazu auffordert, über ihre Situation und die ihrer Mitmenschen und was sie an diesen verbessern können, nachzudenken. Politik sollte dann die Lösung umsetzen. Die Parteien finden vielleicht einen guten Ansatz.

am 07.Sep 13  |  Permalink
(Trollbeitrag durch Blogger.de-Admin gelöscht.)

cassandra_mmviii am 08.Sep 13  |  Permalink
Das wollte ich gestern schon schreiben, kam aber nicht dazu.

In Frankreich soll alles besser sein. Aha. Da haben die Frauen wieder ihre Figur 2 Monate nach der Geburt und vor allem haben alel Frauen interessante Jobs, von denen sie auf Cocktailparties erzählen können. Französische Kinder schlafen mit ein paar Monaten durch statt ihre Eltern nachts mit Nichtigkeiten wie Hunger zu terrorisieren.

Zeitweilig (so vor 2 Jahren?) spukte ein Buch durch die deutsche Presse, eine Deutsche berichtete von ihren Erfahrungen mit französischer Kindererziehung, was genau das zu suggerieren schien.
In Frankreich, wo ja alles besser ist, kommen die Kinder ganz fix in die Krippe und Maman geht wieder arbeiten. Das muß sie, sonst gucken alle komisch wenn sie auf Parties nichts interessantes zu erzählen hat. Aha, dachte ich, in Frankreich haben alle Frauen spannende Jobs, Kassiererinnen oder genervte Büromäuslein gibt es nicht.
Französische Frauen passen 2 Monate nach der Geburt wieder in ihre normale Gaderobe, während das deutsche Muttertier noch ewig Schlabberlook trägt.
Französische Kinder benehmen sich tadellos, während deutsche verzogene Blagen mit Nervpotential sind.

Alles ist besser in Frankreich.

Da kann loco mehr zu sagen als ich, ich war schon viel zu lange nicht mehr da.


Erstmal kommt mir in den Sinn, daß hier mal wieder die elegante Französin durch's Bild stöckelt, und mehr Klischee geht ja wohl kaum. Ich hatte Frankreich als von Menschen bevölkert in Erinnerung, und da gibt es auch weniger attraktive oder gar Leute mit modisch verwirrtem Geschmack.

Zweitens dachte zumindest bei unserem Schüleraustausch keiner "Schule=Kinderbetreuung". Wir gingen zum Mittagessen in meine Gastfamilie, Mittagspause war eine Stunde, da klappte das. Maman war nämlich etwas, was es in Frankreich nicht zu geben scheint: Hausfrau.
Schule fing um 9 an und endete so um vier rum mit einer Stunde zum Mittagessen dazwischen.

Drittens herrscht(e) an französischen Schulen ein Ausmaß an Leistungsdruck, das hier pädagogische Schnappatmung auslösen würde.

Und viertens: schön, so ist das also in la belle France (wenn es also da so ist). Die Welt lebt von Unterschieden.



"kinderfreundlichkeit wird ja immer mit totalbetreuung an der schule
und in der kita gleichgesetzt"


Das versuchen Politiker wortreich zu vermitteln aber wenn man dann mal ganz nervig nachbohrt (und nerven kann ich bekanntlich seht gut), werden sie, die ja sonst eher schwer am reden zu hindern sind, auf einmal wortkarg. Das ist immer lustig.


"ich behaupte ma ganz frech:
kinderfreundlichkeit is am IQ messbar
ein überdurchschnittlicher IQ geht nur mit intensiver elternbindung"


Man muß nicht gleich Einstein sein, um seine Kinder zu lieben und zu ihnen eine Bindung aufzubauen :-)
Vor lauter Neugeborenenalgebra und Halbjahreskinddidaktik vergißt man leicht, daß ein Kind nicht nur eine Flasche ist, in die man möglichst früh möglichst viel Bildung abfüllen muß, sondern auch ein mensch mit Emotionen und (ganz richtig) Bindungsfähigkeit.


"isses so erstrebenswert schule und kita als abladestation für kinder auszuprägen
Nö. Aber das ist die Richtung, in die Familienpolitik geht, und zwar bei allen, die eine Chance haben, in den Bundestag einzuziehen: "Frauen wollen oder können heute nicht mehr zu Hause bleiben".
Erstens haben wir Gleichberechtigung, da kann auch ein Papa zu Hause bleiben. Wenn sich das innerfamiliär nicht anbietet, ist das eine innerfamiliäre Angelegenheit, die erst mal innerfamiliär geklärt werden sollte. Mich macht es immer aggro wenn sich Politiker ohne Plan hier einmischen.
Zweitens empfehle ich Grammatik, 7. Klasse, Modalverben. Wollen und Können sind nicht bedeutungsgleich.
Wer nicht will, der soll nicht müssen (noch ein Modalverb). Wer aber nicht kann, weil er sonst seine Miete nicht mehr zahlen kann, der soll nichts von "wenn du das so willst" hören müssen.


"sozialismus will einen durchschnitts IQ
und die infiltration dubioser teilweiser perverser ideologien
aber keinen selbstbewussten individuellen menschen
sondern herdentiere"


Ups, habe ich den Sozialismus verpennt? Nee, das will der Kapitalismus genauso, kein Distinktionsmerkmal.


"auch das is ein wahlkriterium"

JA! Ist es! Hier geht es nicht um Döddelkram, sondern um Menschen. Noch dazu um Menschen, die in ein paar Jahren anfangen werden, dieses Land mitzugestalten.


"(schöne grüsse an die veggieday-grünen in bremen - der ganze witz is bei mich gibt es einen oder zwei veggiedays in der woche nur wenn mir einer vorschreiben will was ich zu tun oder zu lassen habe dann werde ich wie der .....)"

Bei uns gab es letzte Woche 4 Veggie-Days weil es lecker war. Aber am Donnerstag aus Grundsatz was mit Fleisch, weil vorschreiben laß' ich mir auch nichts, da werd' ich dann auch zum Elch.

loco-just-loco am 15.Sep 13  |  Permalink
Das französische System ist so, daß ein befreundeter Kollege mindestens einmal täglich auf Facebook fragt, ob Frankreich jetzt in der DDR angekommen sei.
Zum Glück gibt es denkende Lehrkräfte; die Lehrerin unserer Dreijährigen zum Beispiel läßt sich ganz gegen den Mainstream nicht von Françoise Dolto, dieser absoluten Katastrophe der Pädagogik (da steht agogik im selben Sinn wie in Demagogik...), leiten, sondern von Maria Montessori. Einer katholischen Italienerin. Im antikatholischen ("laizistischen") französischen Schulsystem.
Übrigens: Religionsfreiheit bedeutet, die Schulkantinen müssen Schweinefleisch anbieten und freitags keinen Fisch, sonst würde man ja Menschen zu religiösen Handlungen zwingen, die sie nicht wollen. Daß die Verantwortlichen da ihre eigene Gesetzeslage radikal mißinterpretieren, interessiert kein Schwein; daß Frankreich auf dem Gebiet der Menschenrechte - nicht nur, was die positive Religionsfreiheit angeht - keinen Deut besser dasteht als die Türkei, ebenfalls nicht.

Einstweilen geht unsere Tochter auch nur vormittags zur Schule. Ganztagsschule für Dreijährige halte ich für Quälerei. Unsereins hatte mit sechs Jahren in der Woche 21 Stunden à 45 Minuten (1080 Minuten), diese Kinder haben mit drei Jahren 25,5 Stunden à 60 Minuten (1530 Minuten), abzgl. fünfmal 30 Minuten Hofpause, außerdem viermal 105 Minuten Kantinenpause... die Dreijährigen dürfen Mittagschlaf halten, ok. Aber trotzdem.

Der Sinn der Ganztagsschule, und deshalb ist die ja auch in allen totalitären Staaten (Frankreich IST ein äußerst totalitäres Land; Pluralität ist hier ein absolutes Fremdwort!) so geschätzt, ist ganz eindeutig, den Eltern so wenig Zeit wie möglich zu geben, Einfluß auf die geistige Bildung ihrer Kinder zu nehmen. Huxleys Brave New World ist zwar hierzulande kaum bekannt, aber die Prinzipien speziell der neuen Regierung lassen nur zu eindeutig erkennen, daß die Schule Brutstätte für den Einheitsfranzosen sein soll. Und der soll streng atheistisch sein, aber ansonsten brav arbeiten und nix sagen, wie weiland die Untertanen Ludwigs des Vierzehnten.
(Sollte das alles arg konfus klingen, bitte Nachricht geben - emcaldern.meilleurforfait@yahoo.de - ich ärgere mich grad schwarz über die katastrophale Politik dieser superunfähigen Regierung.)

cassandra_mmviii am 15.Sep 13  |  Permalink
Das klingt nicht allzu konfus, sondern bestätigt, was mir schon schwante.
Was ist den konkret los?