Tigerwünsche
"Können wir im Park schlafen?"

Nein, der Große Tiger will kein Praktikum als Obdachloser machen. Der Plan war, mit fast allen Nachbarskindern im Park (kann man vom Wohnzimmer aus sehen) zu schlafen.
Wetter ist doch gut, es regnet nicht. Bitte! Alle anderen dürfen auch.

Uns wurde das ganze so serviert als seien wir die einzigen Spaßbremsen und alle anderen Eltern einverstanden. Rücksprache mit zumindest ein paar Eltern ergab dann, daß nicht nur wir das abblockten.

Kompromiss: die Bande darf im größten der Gärten campen, die Tür zum Wohnzimmer bleibt offen (offiziell weil ja mal jemand müssen könnte) und wir Eltern halten Nachtwache, unauffällig, daß kein Kind es mitbekommt, im entsprechenden Wohnzimmer, den Nachbargärten und so weiter.


Man will ja einerseits das eigentlich recht harmlsoe Vergnügen, mal im Zelt zu schlafen und dabei nicht unter Daueraufsicht zu stehen, nicht verbieten. Aber andererseits...




arboretum am 23.Jul 13  |  Permalink
An den Methoden der Kids hat sich seit meiner Kindheit also nicht viel geändert. :-)

Dass die Eltern vom Zelten im Park nicht so viel hielten, verstehe ich. Aber was soll im Garten Schlimmes passieren, dass die Eltern glauben, reih um die ganze Nacht Wache schieben zu müssen? Die Kinder werden sich kaputt lachen und sich Gruselgeschichten erzählen, bis sie sich gegenseitig Angst gemacht haben. Irgendwann pennen sie ein.

cassandra_mmviii am 23.Jul 13  |  Permalink
Der "Maskenmann" hat in unserer Gegend zugeschlagen. Der sitzt zwar mittlerweile ein, aber der Schock saß trotzdem tief und wurde noch ein bißchen tiefer als die Profiling-Magier verkündet hatten, daß Musteranalysen ergeben hätten, daß eine Wiederholung relativ wahrscheinlich sei

Gut, könnte man sagen, das ist ja ganz berechtigt, aber der Mann sitzt ein, alles paletti.
Nur bekommen wir halbwegs regelmäßig Mails etc von KiGa und Schule, in denen relativ konkret berichtet wird, das Kinder angesprochen worden sind.

Während ich keine Probleme damit habe, die beiden Großen tagsüber in unserer relativ bevölkerten Nachbarschaft unterwegs sein zu lassen, ist ein schlafendes Kind eine zumindest gefühlt leichtere Beute.

Vielleicht nur elterliche Paranoia, aber nur das du paranoid bist, heißt je bekanntlich nicht, daß sie nicht hinter dir her sind.

wolfsbiest am 23.Jul 13  |  Permalink
ach weiste beim kochen erzählen die kinda ja viel
jedenfalls kam dabei raus
das ein typ einige pict
und ihnen kohle dafür am geben is
und das nich zuwenich

ich weiss zitterwölfe sind arschlöcha
abba sie wurden dann ausgeschickt

eine lehrerin war mit einem bullen verheiratet
und der wurde auch ausgeschickt

kannste dich denken was dabei rausgekommen is

(wir wollen es nich wissen)
haste die ganze ethik-kommission von blogger de am hals

cassandra_mmviii am 23.Jul 13  |  Permalink
Ich geb dem Wölflein mal kurz Asyl
jedenfalls kam dabei raus
das ein typ einige pict
und ihnen kohle dafür am geben is
und das nich zuwenich

ich weiss zitterwölfe sind arschlöcha
abba sie wurden dann ausgeschickt

eine lehrerin war mit einem bullen verheiratet
und der wurde auch ausgeschickt

kannste dich denken was dabei rausgekommen is

(wir wollen es nich wissen)
haste die ganze ethik-kommission von blogger de am hals
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Ich geb dem Wölflein ganz kurz Asyl weil er sich grad handzahm benimmt.
Warum: jeder Pädagoge weiß, daß erwünschtes Verhalten belohnt werden muß (ob man unerwünschtes Verhalten durch Ignorieren abstellen kann... andere Geschichte)

ratzipuztzi am 23.Jul 13  |  Permalink
was mich das am arsch vorbeigeht ob du mich asyl gibst
kannst mich ma du blöde tusse

putz den arsch deina kinda
seh zu das sie nich zitterwölfisch werden

bewache die zeltplätze
kontrolliere die bäume wo sie klettern

weisste es is total sinnlos wenn sie zitterwölfisch sind

cassandra_mmviii am 23.Jul 13  |  Permalink
Da möchte man einmal nett zu den ansonsten im virtuellen Schrebergarten arg verfolgten Zotteltieren sein und was passiert? Es beißt.

Ts.

ratzipuztzi am 23.Jul 13  |  Permalink
ja für deine fehleinschätzungen kann ich nix
.

cassandra_mmviii am 23.Jul 13  |  Permalink
Potzblitz, da rechnet man mit Ärger mit dem Chefoberschrebergärtner weil er seine Kleingartenkolonie nun mal wölfchenfrei halten will...
und dann tritt man dem Wölflein auf die zittrigen Pfoten.

ratzipuztzi am 23.Jul 13  |  Permalink
das is nu ma die anderwelt mein schatz
da sind dementoren
wölfe
die grössten ungeister die du dich vorstellen kannst

es is einfach nur schrecklich

wie gut das du da bist
anstand und moral

wolfsbiest am 23.Jul 13  |  Permalink
bei zitterwölfen is das völlich anders
jungwölfe werden zu die schlangen und tigers geschickt und wehe es kommt keina zurück
und die schlangen und der tiger lebt noch

denn siegreich is alesia

arboretum am 24.Jul 13  |  Permalink
Stimmt, der "Maskenmann", den hatte ich schon fast vergessen. Das war ja in Ihrer Gegend. Kein Wunder, dass Eltern ein Garten nicht mehr sicher zu sein scheint, wenn es schon die Schlafzimmer nicht mehr waren.

kelef am 24.Jul 13  |  Permalink
man weiss ja generell nicht auf welche ideen die kinderlein kommen, wenn sie zu mehrt zusammen in zelten nächtigen dürfen, weil: wir sind ja schon "gross". da kommt einer auf eine idee, und dann steigert sich das.

oder einer alpträumt und schreit und alle werden hysterisch, und keiner ist da der das licht aufdreht. oder ein paar gut aufgelegte jugendliche wollen noch ein wenig den mond anheulen. oderoderoder.

ich finde das konzept "grösster garten und unter unauffälliger supervision" ganz hervorragend.

arboretum am 24.Jul 13  |  Permalink
Für den Fall bekamen wir damals Taschenlampen mit. :-) Wir drei Mädchen zelteten auch jeweils mit unseren Freundinnen auf einer der Wiesen im Garten. Zugegeben, der Garten war wirklich riesig und nicht von außen einsehbar (das Hoftor unten war allerdings nie abgeschlossen). Meine Mutter schaute dann meist zweimal nach uns, das erste Mal, um uns daran zu erinnern, dass es allmählich Zeit wäre, die Taschenlampen mal auszumachen und zu schlafen, und dann später noch einmal, bevor sie selbst ins Bett ging, um zu schauen, ob wir schliefen.

cassandra_mmviii am 24.Jul 13  |  Permalink
Hier ist fast alles einsehbar.

Das Argument der Kinder, daß der Park so nah ist, daß es doch keinen Unterschied zum Garten macht... ich kann es nicht leugnen, es stimmt. So zogen wir uns dann auf die Möglichkeit, die Toilette zu benutzen, zurück. Und so zum Ausprobieren und so.


Das Landschulheim, in dem der "Maskenmann" damals ein Kind entführte und danach umbrachte, ist heute gesichert wie Fort Knox. Das beruhigt Eltern, deren Kinder dahin fahren. Aber andererseits: wer soll das Geld aufbringen, jedes dieser Heime so zu sichern?


Das ganze war ein voller Erfolg:
Am Ende war die Altersspanne zwischen 5 und 10., so gegen Mitternacht schliefen sie. Heute sind sie völlig neben der Spur, also müde genug für eine Mittagspause :-)

arboretum am 24.Jul 13  |  Permalink
Einer Wiederholung steht also aus Kindersicht nichts entgegen. :-)

Alle Landschulheime lassen sich wahrscheinlich gar nicht so absichern. Zumal Martin H., der "Maskenmann" ja nicht nur in Heime und Zeltlager eindrang, sondern auch in Wohnhäuser. Ein Kind in einer Art Fort Knox - also quasi in Sicherheitsverwahrung - aufwachsen zu lassen, ist auch keine Alternative.

cassandra_mmviii am 24.Jul 13  |  Permalink
Eins dieser Wohnhäuser ist ziemlich nah- nur ein ganz paar Straßenbahnhaltestellen, fast beim Bäcker, bei dem der Tiger immer Brötchen holt samstags.

Es passiert immer viel irgendwo in der Welt, aber wenn es in der eigenen Umgebung passiert, ist das Bedrohungsgefühl deutlich stärker.
Die Antwort kann nicht "Hochsicherheitstrakt für alle" sein, denn damit tut man seinem Kind auch furchtbares an. Man nimmt ihm die Möglichkeit, die Welt zu entdecken, selbständig zu werden und loszulassen. Das ist ein Spagat. Zumindest diesmal haben wir das gut gelöst. Die Erwachsenen bekamen die Sicherheit, die man als Spaßbremse halt braucht, die Kinder hatten das Gefühl unendlicher Freiheit und haben beim Einschlafen (die Zelte waren zu warm...) die Sterne angucken können.

In ein paar Jahren wird er mit dem Rucksack per Bahn erst durch Europa und dann auf die andere Seite der Erdkugel reisen, völlig pleite wiederkommen, der Rucksackinhalt schreit nach dem reinigenden Feuer. Bis dahin müssen wir Eltern gelernt haben, die Gefahren zu akzeptieren, denen er begegnen wird.

kelef am 24.Jul 13  |  Permalink
und glauben sie mir: auch wenn der nachwuchs die 30 längst weit überschritten hat, man will als eltern immer noch wissen ob die gut angekommen und wiedergekommen sind, egal ob bei urlaub oder dienstreise. andererseits: so soll es ja auch sein, nicht wahr.

carodame am 24.Jul 13  |  Permalink
Das haben Sie prima gemacht. Diese Nacht wird sich tiefer eingraben als viele Folgende. Und ja, Frau kelef, er hält an, der Wunsch nach Gewissheit, dass alles gut gegangen ist, gut bleibt und sein wird. Hier kommt gerade ein wunderbarer Sommerrregen herunter.

cassandra_mmviii am 25.Jul 13  |  Permalink
Hier kam gestern aend ein bißchen was runter, aber das hat die Luft heute nur umso feuchter gemacht.

lunally am 24.Jul 13  |  Permalink
Ich muss das jetzt mal schreiben: ich finde das so grossartig wie sie das mit ihren kindern handhaben. Wie viele eltern hätten z.b. diese aktion einfach verboten? Klasse.

am 25.Jul 13  |  Permalink
(Trollbeitrag durch Blogger.de-Admin gelöscht.)