Da weiß man ja wieder mal gar nicht, wo man anfangen soll oder ob das nicht lieber durch den Mantel des Schweigens verdeckt werden sollte…
Vielleicht am Anfang. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, die Erde war wüst und leer und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Dann passierte so einiges, aber lassen wir das mal aus und kommen zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Der Nahe Osten stand unter britischer Mandatsherrschaft seitdem das Osmanische Reich zerfallen war. Das British Empire rumpelte aber auch, die Situation war dadurch noch ein bisschen komplizierter geworden, dass die Briten so ziemlich JEDEM Versprechungen gemacht hatten, inklusive der Balfour-Declaration, die eine jüdische Heimstatt versprach, und zwar in „Palästina“, das Wort haben die Briten mehr oder weniger erfunden, die mussten die Gegend auf der Karte irgendwie nennen. Das Wort war zwar nicht völlig aus den Fingern gezogen, aber es war auch kein Land oder sonstiges staatliches Gebilde.
Verschärft wurde das Problem durch den Zuzug von Juden aus Europa, die die Verfolgung durch ihre „lieben“ Landsleute überlebt hatten und oft ohne jede familiäre Anbindung waren, nichts hatten, was sie hielt und die nur eins wollten: weg.
In „Palästina“ gab es jüdische Siedlungen, die sie gern aufnahmen, im Gegensatz zu den europäischen Staaten, in denen sie „displaced persons“ waren, Flüchtlinge hatte man mehr als genug…
Als ob das nicht schon genug Ärger gewesen wäre, kam auch noch ein „Heimkehrer“ dazu: Mohammed Amin al-Husseini. Wo kam der denn her? Mit ein paar Umwegen aus Berlin, da war er nämlich Gast des Reichskanzlers gewesen, dass war (für die, die es nicht so mit Geschichte haben), ein gewisser A. Hitler, der u. a. die Tötung aller Juden in Europa geplant hatte. Da war ihm aber was dazwischengekommen, Herr Hitler zog es vor, Selbstmord zu begehen und Herr al-Husseini reiste auch lieber ab. Irgendwann schreibe ich noch mal was zur Waffen-SS und dem Mann, aber das glauben Sie mir wahrscheinlich eh nicht oder halten es für irrelevant. Ist aber egal und jetzt nicht der Punkt.
Die UN arbeitet einen Teilungsplan aus. Den auch recht frischen arabischen Staaten passt das nicht, also griffen sie an. Unerwarteterweise ließ sich Israel aber nicht besiegen, sondern eroberte noch Gebiete dazu. Das ist in der Geschichte kein völlig unbekannter Vorgang- Land, was man erobert hat, behält man.
Das mag man gut finden, das mag man schlecht finden, aber es ist einfach so. Veraltete Landkarten gehören in den Mülleiner, nicht in Köpfe, da machen sie nur Ärger.
Im Sechstagekrieg eroberte Israel weitere Gebiete dazu- unter anderem diesen Sandflohkasten namens „Gaza-Streifen“, der so was wie den Nabel des Weltfriedens darzustellen scheint. Den eroberten sie das zweite Mal, in Rahmen der Suez-Krise hatten sie den und den Sinai schon mal erobert, aber an Ägypten zurückgegeben.
Im Vorfeld waren solche Sätze gefallen:
„Wir wollen einen totalen Krieg ohne Einschränkungen, einen Krieg, der die zionistische Basis zerstören wird.“
„Unsere Streitkräfte sind nun voll bereit […] dem Akt der Befreiung den Anstoß zu geben und die zionistische Anwesenheit im arabischen Heimatland in die Luft zu jagen. Ich als Militär glaube, dass die Zeit gekommen ist, den Vernichtungskrieg zu führen.“
„Unser grundlegendes Ziel ist die Vernichtung Israels. Das arabische Volk will kämpfen.“
Quelle
Als also Ägypten begann, an der Grenze Truppen zusammenzuziehen, gab es also guten Grund, das ganze ernst zu nehmen.
Der Gaza-Streifen wurde zum 2. Mal erobert, genau wie der Sinai. Seit dem 6-Tage-Krieg (1967) hat Israel ihn am Hals.
Die Palästinenser-Gebiete wollen sich unbedingt selbst regieren und möglichst ein eigener Staat werden. Während die Westbank halbwegs friedlich ist und da auch ein Wirtschaftsleben vorhanden ist, was die Basis für einen Staat bilden könnte.
Im Gaza-Streifen fehlt die wirtschaftliche Grundlage, er hängt völlig von Israel ab. Nun sollte es erst mal kein Problem sein, im Nachbarstaat zu arbeiten und das klappte ja auch ziemlich lange. Solange bis aus dem Gaza-Streifen heraus Terroranschläge verübt wurden, gezielt auf „weiche“, also zivile Ziele. Busse waren besonders „beliebt“. Daher beschloss Israel, diese Mauer zu bauen, die aber immer noch passierbar ist. Man wird kontrolliert, aber das ist an Grenzübergängen eigentlich üblich. Ich finde die Mauer auch doof, aber noch dööfer finde ich Sprengstoffanschläge auf Busse.
Das Wirtschaftsleben anzukurbeln läge an der De-facto-Regierung des Gaza-Streifens, also der Hamas. Die hat aber gar kein Interesse an wirtschaftlicher Stabilität, es geht schließlich auch ohne ganz fluschelig gut. Die Bevölkerung bleibt größtenteils arm, aber das stört ja nicht.
Als Israels Außenminister den Vorschlag machte, den Gaza-Streifen unter EU-Kontrolle zu stellen, Strom-&Gaslieferungen aus Israel abzustellen, die Grenzübergänge dichtzumachen und den Schutz von Israels Grenzen der EU zu übertragen, lehnten alle ganz schnell ab. Wäre aber vielleicht eine Lösung.