Eigentlich eine vernünftige Idee
Krippen-Versorgung mal wieder.

"dass der Anspruch zunächst nur für zweijährige Kinder gilt und erst in einem nächsten Schritt auch auf einjährige Kinder ausgeweitet wird.

In Bremen ist der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz (also für die 3-6jährigen) so geregelt: man kann mit dem dritten Geburtstag den Anspruch annmelden, die Stadt bremen hat dann 3 Monate Zeit, einen Platz für 4 Stunden zu stellen innerhalb von 30 Autominuten inkl Autobahnnutzung. Das heißt, das man mit etwas Pech eine Stunde unterwegs ist und sich nach 2 1/2 wieder auf die Socken macht. Von wohnortnah kann also keine Rede sein, vielleicht muß man sich sogar eine (Zweit)Wagen zulegen, jede Verabredung mit dem Kindergartenkumpel wird zur planerischen Herausforderung, besonders wenn noch andere Kinder mit Nachmittagsplänen da sind.
Könne wir nicht ein Mal das Pferd nicht am Hintern aufzäumen und zuerst da bedarfsgerechte Plätze schaffen, wo man als Schulvorbereitung tatsächlich einen gewissen Sinn sieht, satt uns in Plansollerfüllung für Krippenkinder zu ergehen?

"Er plädiere deshalb für "flexible Lösungen", die sich kurzfristig umsetzen ließen. Hierzu gehöre die kurzfristige Vergrößerung der Gruppen, aber auch das vorübergehende Aussetzen von baulichen Standards."

Zu den baulischen Standards kann ich nicht viel sagen, ich weiß nur von Feuerleitern aus Obergeschossen und Quadratmeter pro Kind, aber ich bin strikt dagegen, daß den Kindern weniger Platz gegeben wird, die Gruppen sind normalerweise doch sowieso schon voll. Und bei der Feuersicherheit möchte ich auch keine gelockerten Standards.
Vergrößerung der Gruppen... aha, das ist dann wahrscheinlich ultimative Frühförderung wenn die Erzieherin noch weniger Zwit pro Kind hat. Ist solchen Strategen eigentlich klar, daß die Lütten noch gewickelt werden müssen und auch Hilfe beim Essen brauchen?

"Nicht überall werde es möglich sein, einen Ganztagesplatz zu gewähren, so Landsberg bei "Handelsblatt Online". "Die Eltern müssen sich darauf einstellen, dass sie nicht überall den Wunschkitaplatz um die Ecke erhalten können", sagte er. "Insofern erwarten die Kommunen von Eltern auch eine gewisse Flexibilität."
Ich wiederhole mich: 30 Autominuten pro Fahrt sind meiner Meinung nach schon ziemlich viel.
ich würde meine Kinder nirgendwo hingeben wenn ich keinen guten Eindruck von der Krippe habe, egal wie viel Felxivbilität erwartet wird.


Übrigens Plansollerfüllung:
in Bremen werden z Zt knappe 18% der Kinder im Krippenalter außerfamiliär betreut. das ist weit von den 35% Planwirtschaftkinderkrippen entfernt, aber da nur grobe 21% einen Krippenplatz wollen, ist die Situation vielleicht doch nicht sooo weit von den Elternwünschen entfernt, das ganze ist "much ado about nearly nothing"