selbstidentifiziert....
Das Internet ist eine Quelle unendlichen Amüsements. Katzen fahren Skateboard auf youtube zum Beispiel. Oder Gangman-Style-Parodien. Und manchmal diskutieren Leute, die ansonsten einen recht intelligenten Eindruck machen, über Klos. Man google "Toilettenbeschriftung" bei der Mädchenmannschaft und erfreue sich an den Kommentaren.
"Self-identified men" als Beschriftung... also, mal ganz ehrlich: wenn ich einen Menschen, den ich als Mann identifiziere, auf dem Damenörtchen treffe, schlage ich Alarm und weise ihn sehr deutlich dadrauf hin, daß er sich wohl in der Tür geirrt hat. Da ist mir relativ egal, ob und wie er sich selbst definiert. Das ist eine massive Grenzverletzung.
Zu meiner Studienzeit wurde auf der Bibliothekstoilette eine Frau vergewaltigt. Dadraufhin sollten alle Kabinen und der Waschbereich mit Notrufknöpfen ausgestattet werden, was natürlich nicht passierte (offiziell: wegen der Gefahr von Spaßalarmen). Ja, nicht jeder Mann ist ein Vergewaltiger und Gewalt von Frauen gegen Frauen kommt vor, wird aber tabuisiert und die meisten Vergewaltigungen finden weder im Parkhaus noch im dunklen Wald noch in der Toilettenkabine statt, sondern im engsten Familien- und Freundeskreis, also durch Menschen, die vertraut sind und nicht erst einbrechen müssen. Man hat ihnen die Tür geöffnet, und das nicht das erste Mal.
Trotzdem. Nur ein sehr kleiner Trost für die Frau, die auf besagter Toilette vergewaltigt worden ist.
So was lese ich und frage mich, was in den Köpfen vorgeht.
Es soll ja auch genug Frauen geben, die das Männer Klo (ganz freiwillig) frequentieren.
Ich persönlich halte ganz generell nix davon, wenn die halbe Welt sich das Spektakel in der Kabine nebenan ungefragt geben darf. Schon aus hygienischen Gründen nicht.
N. hat mir mal vor paar Jahren erzählt, sie hätte sich - als sie eine Nacht in Innsbruck (?) waren - mit einem Kerl auf der Toilette amüsiert. Irgendwie hab ich das Gefühl, sie tat das nur (das Erzählen), um vor mir zu prahlen (weil ihre Freundin dafür fast berüchtigt ist) und nicht, weil es den Tatsachen entsprach. Aber alles ist möglich.
Und dann kenn ich noch einen Kerl, wir lernten uns quasi kennen, weil ich aufs Klo wollte, daß er gerade mit einer besetzt, der litt dann länger darunter, daß jedeR nur sagte: "Ach Du bist der, der es da mit der X am Klo..." Das ist nämlich auch nicht immer ein schöner Ruf. (Und wie man sieht, hab ich nach all den Jahren diese Geschichte nicht vergessen. Mittlerweile ist er auch noch für mich der Kerl, der mit der Notgeilen abzog, aber das ist eine andere Geschichte.)
"Es soll ja auch genug Frauen geben, die das Männer Klo (ganz freiwillig) frequentieren."
Wenn man aus Notwendigkeit (dringender Ruf der Natur und die Frauenschlange reicht bis um's Eck) das mal tut, hat dafür wahrscheinlich jeder Verständnis.
Für quasi-öffentlichen Sex habe ich (egal wo) kein Verständnis. Anderen seine Sexualität aufzuzwingen ist ein sexueller Übergriff.
Oder habe ich da was falsch verstanden?!
Wenn mit der ganzen Familie schwimmen waren, nahm ich die beiden Lütten mit zu den Frauen, Tigerpapa hatte den Großen bei den Männern. Solange die Kinder noch zu klein sind, um sich allein umzuziehen, muß das gehen.
Als da mal 2 Kerle reinkamen habe ich die ganz fix rausexpediert, was sie nicht verstanden.
Wenn jetzt irgendein Politnik mir deswegen Genderterrorismus vorwerfen sollte... man kann nicht mit jedem übereinstimmen. Und das ganze als politische Protestaktion zu verkaufen... Kopfschütteln hier.
Nein - ich meinte nicht die Notwendigkeit (der Notdurft und bezog mich auch nicht auf Übergriffe - egal wo, dafür gibt es keine Rechtfertigung) - sondern darauf, daß sich kopulierwillige Männlein und Weiblein gern mal ungeachtet der Aufkleber an den Türen dort aufhalten, wohin es sie grad triebmäßig (meist schon illuminiert) zu zweit und ganz freiwillig verschlägt. (In machen Blogs auch mit Bildern "dokumentiert".)
Und beim Schwimmen - ich finde es auch okee, wenn die Kleinen (!) mit zum Umziehen sind. Nicht mehr korrekt finde ich es ab einem gewissen Alter, und wenns dann schon Gaffer sind.
Dann sollen sie bitte so leise sein, daß man davon nichts mitbekommt, denn alles andere zwingt jeden, der aus ähhh... anderen Gründen besagtes Örtchen aufsucht, zuzuhören, egal ob er will oder nicht.
Aber irgendwie denke ich nicht, daß es bei besagter Diskussion um Pärchen mit dringendem Bedürfnis nach einem "stillen Örtchen" ging.
Schulkinder sollten im Stande sein, sich alleine umzuziehen beim Schwimmen. In der Turnstunde müssen sie das ja auch alleine geregelt kriegen während im Kindergarten noch jemand helfen kann.