Mittwoch, 4. März 2015
Ganz schön retro
Eigentlich wollte ich Terroralarm schreiben, aber das ist dann doch zu Bild :-)

Am Wochenende hatte Bremen ein kleines bisschen Horrorshow.
So im nachhinein Frage ich ich, ob der 70-Jahre-Reflex, einen Satz bewaffneter Polizisten vor als wichtig definierte Gebäude vor die Bürgerschaft und drum herum zu postieren, irgend was zur Verhinderung eines Anschlages beiträgt und ob diese Gebäude überhaupt Ziel wären. Vor die Synagoge verstehe ich, Synagogen waren Ziel von Anschlägen, aber warum sollte ein Islamist am Wochenende die Bürgerschaft mit einer Schußwaffe beschiessen? Denn es ging ja um Waffen.
Das machte im Heissen Herbst Sinn, aber jetzt?

Wenn ich mir angucke, wer oder was Ziel von Anschlägen gewesen ist, dann finde ich Staat und seine Repräsentanten oder Institutionen nicht. U-Bahnen. Synagogen. Ein koscheres Lebensmittelgeschäft. Eine Zeitschrift. Zeichner.

Die Konzepte aus den 70-ern greifen nicht, wenn sie Bevölkerung selber das Ziel ist. Wieso man, wenn die Gefahr so groß war, das Werder-Heimspiel nicht abgesagt hat oder zumindest unter Ausschluss des Publikums stattfinden ließ, verstehe ich nicht.

Der Geruch nach Wahlkampf liegt auch für mich auf der Aktion. Das liegt auch an der Kommunikation der Staatsgewalt: konkrete abstrakte Hinweise oder so was.
Gefahr ist immer noch da, aber Einsatz wird zurückgefahren. was denn nun?!

Ich bin froh, dass nichts passiert ist und “was wäre gewesen wenn“ ist müßig.
Aber langfristig werden wir andere sicher Sicherheitskonzepte brauchen.