Donnerstag, 29. November 2012
Anruf aus dem Kindergarten
Mini-Tiger hat mit 90% Wahrscheinlichkeit einen Platz ab Januar. Dann wird er drei, dann darf er ausgewildert werden.

Und was mache ich mit der ganzen freien Zeit, die ich dann bis März habe?



verschwunden
Da sind locos Kommentare verschwunden. Ich war es nicht...



Manchal ist es komplexer
Ich würde das nicht nur mit dem von-woanders-wech-Anteil in Zusammenhang setzen.

Unser Grund für den Schulwechsel war nicht Ali (der war weitgehend pflegeleicht), sondern die Ansammlung von Kevins, Lehrer, die ihren Unterrricht auf Kevin ausgerichtet hatten, ein Nichtübereinstimmen mit den Schwerpunkten der Schule bzw diese Schwerpunkte einfach nicht zu brauchen (Deutschvermittlung) und am Enmde auch die schlechte Ausstattung der Schule, die aber direkt mit den anderen Ursachen zusammenhing.

Die Schule liegt in etwas, was man als Problemgebiet bezeichnen kann und es auch regelmäßig tut. Nicht von Teneverschen Ausmaßen, aber trotzdem.

Mein erster Kontakt zur Mathe-Lehrerin fand noch vor dem ersten Schultag statt. Ich hatte mehrfach telefonisch versucht, herauszufinden, welches Lehrbuch benutzt werden solle und war gescheitert. Die Rektorin hatte auf dem Begrüßungsabend doch gesagt, die Schule freue sich, wenn Eltern ihre Kinder mit Interesse begleiten. Die Schulsekretärin wußte es nicht, holte aber eine Lehrerin. Die beantwortete meine Frage mit "Wir haben in hier Lehrmittelfreiheit".
"Kassel liegt in Hessen" ist ein korrekter deutscher Satz, aber keine Antwort auf die Frage "wie spät ist es?" sagte mein Lieblingsenglischdozent immer.
Ich stellte meine Frage nochmal. Sie wiederholte lauter "Wir haben hier Lehrmittelfreiheit".
Ich bedankte mich für die Auskunft, stellte die Frage aber trotzdem nochmal. Sie wurde noch lauter. "Verstehen Sie mich nicht? Wir haben Lehrmittelfreiheit! Sie müssen nichts kaufen, nur die Sachen, die auf der Liste stehen. Die Liste gab am Begrüßungsabend gab. Haben Sie diese Liste?"
Ja, hatte ich. Und das mit der Lehrmittelfreiheit hatte ich auch verstanden. Und trotzdem wollte ich immer noch wissen, welches Lehrbuch benutzt werden sollte.
"Warum wollen Sie das denn wissen?" völlig erstaunt. Ich war anscheinend das erst Elternteil, das so eine Frage stellte.
Ich erwiderte, daß ich mich grundsätzlich für das interessiere, was mein Kind lernen wird, also möchte ich mir gerne die Bücher mal angucken. Nur so.
Antwort: "das müssen Sie nicht"

Warum muß ich es nicht? Weil jede Schule pro Kind einen Festbetrag zur Verfügung hat. In besagter Schule gab man den fast komplett für die Unterrichtsmaterialinen aus, da blieb nicht viel für die restliche Ausstattung über.
Die neue Schule kassiert das Geld von den Eltern, die nicht unter einer Verdienstgrenze liegen, und hat damit relativ viel Kohle für alles mögliche.

Und wer schickt sein Kind nicht lieber in ein helles, freundliches, gut in Schuß gehaltenes Gebäude auf einem gepflegten Gelände statt in eine 1970-er Betonklotz auf dem asphaltierten Schulhof?
Wir haben ein tolles Nachmittagsangebot (tw kostenpflichtig) und in den Betreuungsstunden wird Programm gemacht (zusätzliche Sportstunde, Förderung nach Bedarf, zusätzliche Englischstunde und Klassenlehrerstunde) statt das eine einzelne "Betreuungskraft" ungeklärter Qualifikation in Jogginghose über den Schulhof schleicht und nach den Kindern ausschaut, die irgendwo im Schulgebäude sind.

Kaum ein Kind aus der Straße geht da zur Schule. Man hat entweder den Schulbezirk gewechselt per Ausnahmegenehmigung (so wie wir) oder schickt sein Kind zur Privatschule. Am entschlossensten, sein Kind nicht dort unterrichten zu lassen, sind übrigens Eltern(teile) mit Migrationshintergrund. Warum? Weil ihr Kind sofort als Kandidat für die Deutschförderung betrachtet wird.