Donnerstag, 15. November 2012
Antragspoesie
ist eine ganz eigene literarische Gattung. 4 Stunden Formulierungen gedreht bis es paßte.



Gestzeslücken
Ein paar dieser Gesetze brauche. wir auch, und zwar ganz dringend!

http://www.reisewut.com/usatips_kurioses.html

zB das Verbot, seine Frau mit einem Knüppel zu schlagen, der dicker ist als der eigene Daumen. Oder das man keine Löwen mit ins Kino nehmen darf.



Tales from the Crypt
Ich bitte Haushalthilfe, für morgen einen Schoko-Pudding zu kochen. Ja, sagt sie, macht sie.

Milch abgemessen und in den Topf. Puddingpuler dazu und kräftig rühren. Dann kochen. Und wundern.
Dabei stand das doch auf dem Packung hinten drauf...



Kommt auf die Krankenhausliste
Schokokekse. Ganz viele. Und verschiedene Sorten.


Für danach. So wie beim Kleinen Tiger auch. Beim Mini-Tiger hatte ich sie bereits während der Geburt aufgegessen und mußte bis zum nächsten morgen warten.

Damals bekam die Weißkittelfraktion Schnappatmung als ich Kekse essend dasaß- die Werte! Bis auf eine Ärztin, die hatte selbst Gestationsdiabetes gehabt und sich am Tag nach der Geburt auch durch alles gefuttert was sie monatelang nicht gedurft hatte.
Die gab mir den Rat, mich erst in 2 Monaten zum Diabetes-Test zu melden. Man hat ja immer so viel zu tun.... bei der Guten war der Test sofort nach der Geburt gemacht worden und sie war schwerstdiabeteskrank und die Krankenschwestern nahmen ihr die Kekse weg, die eine Kollegin dann wieder ins Zimmer schmuggelte. "Du wirst schon nicht sofort blind davon".
Jedenfalls zögerte sie den Wiederholungstest raus und siehe da: nach 2 Monaten war sie wieder gesund... hatte halt alles ein bißchen gebraucht um sich wieder einzustellen. Ihre Diabetologin wollte sie auch schon dauerhaft an die Nadel bringen.

Beim Mini-Tiger war in der Akte noch vermerkt, daß man das mit der Diabetes bitte entspannt sehen möge, Langzeitwerte waren ja gut und die Diabetes war ja zwischen den Schwnagershcaften gut "eingestellt".

Dummerweise wird das dieses Mal nicht in der Akte stehen und hier ist es usus, daß das Krankenhaus direkt mit dem Diabetologen telefoniert, der dann alles weitere entscheidet, als Patientin muß man ja nicht mitreden.
Also Tigergatten kriminelle Energie wecken zwecks Keksschmuggel... das paßt in diese Stadt, in der ich regelmäßig Guerrilla-Muffins backe.

Vielleicht hilft ja ein freundliches Sandkastengespräch weiter- ich kenne eine der Oberärztinnen, wohnt hier in der Straße und bisher war sie immer recht entspannt.



Diabetologe
Gestern beim Diabtelogen gewesen. Er ist entzückt: die Insulintherapie ist ein voller Erfolg! Tolle Werte morgens!
Ich sage ihm, daß ich morgens aber gar nicht spritze seit vorletztem Wochenende. Er guckt ratlos auf den Zettel. Aber die Werte...
Ich erkläre, daß ich morgens kohlenhydratfrei frühstücke. Er guckt mich an. Was?
Ich frühstücke ohne Kohlenhydrate. War ich denn so schwer zu verstehen? habe ich aus Versehen Kurdisch gesprochen? Oder bin ins Lateinische gefallen?
Was denn das soll? Das geht doch nicht!
Ich erkläre: Heute morgen gab es eine Avocado, gestern einen Becher Hüttenkäse und ein Ei, vorgestern hatte ich Käse mit Tomaten und Gurken.
Ja... äh... warum denn? Ich deute auf die Berg-und-Talbahn vom vorletzten Wochenende. Was denn das Problem gewesen sei? Ich erkläre, daß ich mich grauenhaft gefühlt habe dabei.
Ja, aber am Ende habe ich das doch gut in den Griff gekriegt, die Werte am nächsten seien doch wieder toll gewesen. Am nächsten Tag habe ich auch kein Insulin mehr gespritzt am morgen.
Aber warum denn nicht? Um die Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Aber die sind doch nicht schlimm, Unterzucker ist nicht gefährlich wenn man schnell etwas Apfelsaft trinkt.

Zusammenfassung: ich soll Insulin spritzen, um Kohlenhydrate zu essen. Und die Kohlenhydrate brauche ich, um das Insulin zu kontern.

Das kommt mir ein bißchen so vor wie damals, ich war 15 und hatte Blutdruckprobleme (wie fast alle Mädchen in meiner Klasse). Lösung der medizinischen Fraktion: ein Blutdruckhebermittel. Dumme Nebenwirkung: ich konnte nicht mehr schlafen wenn ich planmäßig die Tropfen drei mal am Tag nahm. Lösung: ein Schlafmittel! Leider war bekannt, daß es den Blutdruck senkte, da halfen wohl nur mehr Tropfen am Morgen.
Ich bin aus der erfolgreichen Junkie-Karriere nach ein oder zwei Wochen ausgestiegen und halt mit den Blutdruckproblemen zurechtgekommen.

Die große Frage des Diabetologen war, wieso ich denn keine Brötchen frühstücken wolle. Das versteht er nicht. Das kann ich ruhig machen. 2 Brötchen am Morgen, das wäre doch schön.

Gehen wir zum Mittagessen über...
wieso hier keine Kohlenhydrate stehen? Weil es Gemüsesuppe gab. Zweifelnder Blick. Und was gab es dazu? Ich sage Würstchen, aber die mag ich nicht zur Zeit. Also habe ich kein Würstchen gegessen.
So geht das aber nicht...


Durchatmen.
Ostern ist der Unfug vorbei.
Dann ist die Frage Insulin oder nicht wieder vom Tisch. Und keiner meint mehr, über mein Frühstück reden zu müssen.

Highlight: er wollte wissen, was denn bitte "Milchschaum" sei, das kenne er nicht. Was da drin sei. Milch. Und außerdem? Luft. Er fragt nochmal nach. Geschäumte Milch halt. Kennt er nicht.