Montag, 1. April 2013
Es ist ganz leise hier
Sogar die Fellträger sind noch am Schlafen.

Das Geräusch von Stille hat hier echten Raritätenstatus.

Heißer Tee, draußen gefrierender Nebel und Stille- schön!



Montag, 18. Februar 2013
Entweder-oder
Ärgs.

man hat anscheinend 2 Möglichkeiten:
man macht etwas selber oder man findet sich damit ab, daß es nicht oder nur mäßig gut gemacht wird.

Aber irgendwie habe ich dazu keinen Bock mehr. Ich mag einfach nicht mehr zusehen, wie Dinge hingeschlumpft werden und mit strahlendem "ist doch viel besser als vorher" kommentiert werden. Ich will nach knapp 9 Monaten mal wieder so was wie geordnete Verhältnisse und nicht ständigen Ausnahmezustand und das-Rad-neu-erfinden.

Wir haben mittlerweile alle Schränke beschriftet. Man muß nur lesen, was wo rein gehört.
Nö, ist nicht.

Tigergatte phantasierte letztens was zusammen mit dauerhaft jemanden, der an ein oder zwei Nachmittagen kommt damit ich Zeit habe, entweder um Sport zu machen oder einfach nur mal frei zu haben.

Ich will mittlerweile nicht mehr. Ich hab keinen Bock mehr. ich will einfach nur wieder fit werden und es selbst machen können.

Damit meine ich sowohl das Tiger-handling als auch den Haushalt.
Großer Tiger sollte heute sein Zimmer aufräumen und alle Playmobil-Teile ins Regal stellen. Da er so fix wie möglich zum Spielen wollte, hätte das sehr schnell gehen können. Aber er hatte Publikum, mit dem er verhandeln konnte und das sich dann als Mediator versuchte. Tugermamas Mitteilung war:
"du kannst los, sobald du fertig bist. Wie schnell du fertig bist, ist deine Entscheidung. Ich verlange gar nicht, daß du das so siehst wie ich oder gern machst, du sollst es nur erledigen. Mit mieser Laune komme ich zurecht. Ist okay wenn die stinkig bist, aber das PlayMo wird eingeräumt."
Da alle paar Minuten jemanden zwischenzuhaben, der versucht mit Flötstimme an die Einsicht zu appelieren, hilft wenig. Und wenn dieser jemand dann noch sagt "Das ist auch wirklich viel, da hast du aber ganz schön was zu tun" hilft das auch nicht oder versucht, Aufräumreime als Motivation zu benutzen. Ich habe die Tür zugemacht und ihm Zeit gegeben, sich kurz wieder zu fangen statt zu erwarten, daß er gute Laune dabei entwickelt.
Also stand ich Türwache... und diskutierte "aber wenn er doch nicht will, vielleicht kann er ja die Hälfte jetzt machen und die andere heute abend, vor dem Schlafengehen".

Und der Haushalt...
naja, ich räume halt hinterher. Nicht nur die Hälfte der Bauklötze aus dem Wohnzimmer zu räumen, sondern mal wirklich alle und dann die Gelegenheit nutzen, mal kurz die Kekskrümel wegzufegen...
ich sortiere die Kleiderschränke nach, nur wenige 3-jährige tragen Größe 134.

Ich hätte es wahnsinnig gern halbwegs "fertig" zur Geburt. Nestbautrieb und so.


Ich will einfach nur noch wieder fit werden, dann kann Obersuper-Tigermama und -Gattin wieder ans Werk gehen und dann findet man vielleicht auch morgens die Brotdosen in der Küche statt in der Abstellkammer wieder... (nein, ich weiß nicht, wieso)



Sonntag, 17. Februar 2013
Vorbereitungen
Noch zu tun:

Wiege aufbauen
Tigerzimmer zu Ende einräumen, aber das droht eins dieser Dauerbrenner zu werden :-)
Tigertaschen packen für den Fall, daß es länger dauert


getan:
Basis-Babyklamotteneinkauf
Zimmer freigeräumt
Krankenhaustasche gepackt


mittlerweile habe ich das dringende Bedürfnis, fertig zu werden.


Da noch mindestens ein Krankhausaufenthalt zwecks "Stresstest" geplant ist, muß hier einiges besser klappen, auch ohne mich im Hintergrund.
Ich habe zum Beispiel keine Lust, aus dem Krankenhaus hier ins komplette Chaos zurückzukommen weil lieber Singen, Tanzen, Fröhlichsein anstand als Geschirr wegräumen.
Ja, Tigerspaß ist wichtig, aber Großer Tiger verweigert sich der Komplettbespaßung schon seit einer Weile und Kleiner Tiger zeigt nach 2 Tagen Dauerspielundspaß mit Kinderbetreuung alle Anzeichen von keinen Bock mehr, sondern will mal wieder was eigenes, nicht geplantes und vorgeflötetes, machen, und wenn es nur im Garten ein Eisstück zertrümmern ist.
Ich bin mir nicht so sicher, ob da nachmittags der Kleine Tiger bastelt oder nur vorgebastelt wird- zum Basteln hat er eine eher pragmatische Haltung und die ausgeschnittenen Mäuseohren aus Eierkartons sehen zu erwachsen vom Schnitt her aus. Das sehe ich jetzt aber leichter, da der Basteltisch direkt vor der Tür steht, verstecken sinnlos :-)

Jedenfalls muß ich es jetzt schaffen zu vermitteln, daß am Ende des Tages das Zimmer der beiden Jungtiger aufgeräumt sein möge und ich nicht vormittags die Bastelspuren wegfegen muß und abends den Weg zum Bett freiräumen muß, damit man da wieder den Fußboden sieht. Solange man zum Spielzimmer die Tür zumachen konnte, ging das alles ja noch, aber jetzt nicht mehr.
Zum Tuschen können ruhig die Tuschkittel angezogen werden, da muß nicht jeden Tag ein Pullover eingesaut werden. Tusche geht nämlich nicht unbedingt wieder raus...

Die Schränke sind beschriftet, es gibt also keinen Grund, die Wäsche aufzutürmen statt wegzuräumen. Da muß man nur noch gucken, wem wohl was gehört, aber das kann ich ja aufschreiben nach Größe.


Grad sitzen die Tiger da und bauen eine Stadt samt Eisenbahn aus allem, was da ist. Erstaunlich friedlich, auch ohne das da dauerhelikoptert wird.



Samstag, 16. Februar 2013
Oh, what a day
Schulaufführung des Großen Tigers, dann nach Hause, letzte Vorbereitungen für's Umräumen treffen Mittagessen, dann die Zimmer umräumen.

Wir haben jetzt Platz für Baby.

Die Zimmer stehen sogar minimal schlauer, finde ich. Ich stand daneben, fegte den Kleinkram zusammen, der immer unter Betten und hinter Regalen auftaucht und gab Anweisungen. Nein, ich habe nichts getragen, was schwerer als der Besen war und ich bin nirgends drunter gekrabbelt.


Jetzt sitzen die Tiger oben, gewöhnen sich an das neue Setting und diskutieren, wo die Bücher stehen sollen.



Freitag, 15. Februar 2013
Sollte ich nichts mehr bloggen, bin ich wahrscheinlich von meiner Hauhaltshilfe in einem Akt der Notwehr gemeuchelt worden :-)

Aaaalso:

Ich wollte ein geputztes Badezimmer. das war ja schon mal der Hammer-Anspruch und als ich dann auch wollte, daß der Fußboden gewischt werde, war das ja hart grenzwertig. Sie malt und singt doch lieber mit den Kindern...

Das Spielzimmer aufräumen, und zwar so, daß der Fußboden frei sei und wirklich alles weggeräumt. Skeptischer Blick, sie will mal sehen, was sie schaffen, aber die Kinder wollen ja immer basteln und lieber spielen und das sei ja auch wichtig und deswegen...
ich erkläre, daß wir die Kinderzimemr am Wochenende umräumen wollen, da muß es aufgeräumt sein.

Großer Tiger räumte derweil sein Zimmer auf, ich lag auf seinem Bett (dazu später mehr), motivierte gab Strukturhilfe. Das ich da lag und sie putzen sollte war doof. Also kam sie dauernd an und wollte, daß ich ihr was hole oder wegräume. Nun ist Treppenlaufen grad kontraindiziert (wie gesagt, gleich mehr), also mußte es wohl bei einer Beschreibung, was wo liegt, und Tigerhilfe bleiben.

Dann die absolute Hammerfrage von mir: Kinderzimmer fegen als der Tiger fertig war. Sollte ja nicht lange dauern, und dann muß sie los zum Kinderturnen. Bitterböser Blick "Na, dann will ich mal sehen, ob ich das noch schaffe". Viertelstunde Zeit, das sollte klappen.

Die Sporttasche war gepackt, also nichts wie los, war zeitlich schon ziemlich knapp.
Ich warf einen Blick ins Kinderzimmer, wo NICHT gefegt war. Ich also nachgefragt. Immerhin sollen morgen die Kinderzimmer umgeräumt werden, da brauchen wir die Fußböden frei (ich wiederholte mich, ich weiß).
Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt Asche.


Und weshalb lag ich rum: sobald ich mich bewege, heftiges Bauchziehen. Ich tippe auf Senkwehen.



Dienstag, 12. Februar 2013
"The Force is in doing, not in trying, Young Skywalker"
sagt Yoda.

Ich versuchte grad, dieses Stück Yedi-Weisheit ins Kinderzimmer zu vermitteln, wo versucht wird, aufzuräumen. Haushaltshilfe will mal probieren, ob das klappt und wenn ja, wie viel sie schaffen.

Samstag sollen die Kinderzimmer umgeräumt werden, um Platz für's Tigermädchen zu schaffen und dafür brauchen wir aufgeräumte Zimmer. So wie die Zimmer schon wieder aussehen (am Wochenende sind sie aufgeräumt, ab Montag setzt die Verwüstung ein), muß damit rechtzeitig angefangen werden.

GI Jane sagt: Failure ist not an option.



Dienstag, 5. Februar 2013
"Ich habe ihn 5 Mal gefragt"
Immer, wenn man glaubt, man hätte jetzt jemanden, mit dem das klappt, klappt es nicht mehr.

Heute kam unsere Hilfe an und sagte, sie wisse jetzt nicht mehr, was sie tun solle. Sie habe den Großen Tiger 5 Mal gefragt, ob er nicht Hausaufgaben machen wolle. Und immer habe er "Nein" gesagt.

Ich vermute mal, daß das eine völlig wahre Aussage war. Wenn man mich fragt "Willst du jetzt den Abwasch machen" ist meine ehrliche Antwort auch "Nein, aber ich tue es weil es nötig ist".

Sie habe sogar Strichliste geführt wie oft sie fragt- das fand der Tiger bestimmt superlustig. Und wieso sollte er denken, daß die Reaktion nach dem ersten Nein anders sei als nach dem 14.?

Ansage an den Tiger: Hausaufgaben- jetzt. Schmolltiger, aber er zog ab. Und sie lief hinterher und versuchte, an sein Verständnis zu appelieren, ihn zu überreden, es doch gern zu tun und so weiter. Ich pfeif sie zurück. Sie fängt an, mit mir rumzudiskutieren, was man denn tun könne, damit er mehr Spaß dadran bekomme, es sei doch wichtig...
ja, es wäre natürlich schöner, wenn er vor Freude hüpfen würde "endlich darf ich ein Arbeitsblatt Mathe-Hausaufgaben lösen!". Aber dadrauf kann man lange warten fürchte ich.

Da ich ja eh schon unterwegs war, wollte ich Tee haben. Nebenbei ins Wohnzimmer geguckt und drei Gesellschaftsspiele ausgebreitet auf dem Fußboden gefunden. Handschrift: Kleiner Tiger. Also den Verdächtigen rangeholt, befragt und aufräumen geschickt.
Haushaltshilfe steht daneben und diskutiert mit mir, ob er das nicht wirklich machen könnte, sie habe es ihm auch schon gesagt, und quasselt mir dauernd dazwischen. Ich bitte sie um einen kleinen Moment und ob sie bitte solange rausgehen könne. Ja, sicher... geht zögernd und geht ins Großtigerzimmer, weiterreden.
Kleiner Tiger macht sich an's Werk, maulig (Sachen auskippen macht mehr Spaß als Sachen einräumen), aber er tut.

Irgendwann ist das Chaos im Griff, die Tigerbande will raus. Großer Tiger muß zum Training.
Sie "thematisiert" das ganze noch mal. 2 Tiger in voller Regenmontur stehen daneben und sie hört nicht auf, zu "thematisieren", das sei ihr jetzt wirklich wichtig.


Und als sie draußen waren, habe ich dann hinterhergeräumt... alles so wie immer...



Montag, 28. Januar 2013
Mount Washmore
Wir haben zwei Wäschekörbe. Einen oben im Schlafzimmer und den anderen auf der Kinderetage. Letzten Freutag liefen beide über.
Unsere neue Haushaltshilfe hatte nicht auf dem Schirm, daß das gewaschen werden soll und mit zwischendrinne auch mal den ganzen Korb zusammengelegt. Ich habe mich nicht beschwert, ich wollte schon IMMER zusammengelegte Dreckwäsche haben :-)
Jedenfalls guckte sie letzte Woche den Korb an und fragte entsetzt nach, ob das wirklich alles gewaschen werden müsse... ja, leider.

Nun bin ich über's Wochenende hart drangeblieben und mittlerweile paßt die Wäsche wieder in den Korb statt sich drumherumzutürmen.

Die Trockenmöglichkeiten sind im Winter arg eingeschränkt. Der Kinderarzt riet wegen der Pseudo-Krupp-Neigung des Mini-Tigers zu Wäscheständer im Kinderzimmer. Wird gemacht! Aber es dauert halt ewig, bis das trocken ist und mehr als 2 Ladungen gleichzeitig bekomme ich nirgendwo hin.

Heute verfiel ich auf einen absolut genialen Plan: ich wasche die Oberhemden des Tigergatten und der Tiger (ziemlich viel in hellblau-Tönen) einfach zusammen und hänge sie auf Kleiderbügel (wo sie eh drauf müssen) und die dann im Bad auf. In den Trockner ist eine dumme Idee, da schmelzen die Knöpfe...

Vorteil: weniger Nachfragen am Morgen, wo denn ein sauberes Hemd sei, ein bißchen weniger Wäsche auf dieser Welt und Entlastung des Wäscheständers.

Und morgen erfinde ich das Rad neu und fusioniere ein paar Atome!



Schneeschmelze
Ich mag Schnee. Was ich nicht mag ist schmelzender Schnee, der ist einfach nur nervige Patsche mit erhöhter Rutschgefahr. Garten steht unter Wasser, mal sehen, wie er aussieht wenn die Tiger durchgetobt sind. Letztes Jahr sah es aus wie ein isländisches Schlammfeld, also Rasen neu einsäen... wieso passiert so was nie unseren Nachbarn, sondern immer nur uns?

Aber sei es drum. Ich habe auf dem Rückweg von der Physiotherapie einen Strauß Tulpen und einen Strauß Narzissen gekauft, heute nachmittag basteln wir für die Fenster Blumen statt der Schneemänner und -Flocken, ich höre durch's Fenster die Piepmätze, der Frühling kann kommen.


Kleine Korrektur: das passiert auch unseren Nachbarn- die haben einen jungen Hund und der mag Schlamm wie es scheint :-)



Freitag, 25. Januar 2013
Ich hab' den Haken gefunden
Wenn man vor der wahl steht, entweder bei seinem Kinderarzt als grenzhysterisch durchzugehen oder seine Haushaltshilfe zu entsetzen, rate ich zu letzterem. Mit Ihrem Kinderarzt wollen sie im Zweifelfall noch ein paar Jahre auskommen.

Erste Frage beim Reinkommen: war ich mit den Kindern beim Arzt?
Warum nicht? Ihre Tochter ist da immer "sehr genau". Die Kinder sind doch krank. Warum laufen die eigentlich rum? Die müssen in's Bett.
Ich (ich bin echt zu geduldig): kein weiteres Erbrechen, kein Fieber, kein Durchfall, alles in Ordnung, vielen Dank für die Sorge, aber der Tiger ist gesund, der macht heute nur mal einen Tag kindergartenblau.
Mini-Tiger ist ebenfalls gesund, hustet ein bißchen, aber der halbe Kindergarten bellt, das ist im Winter manchmal so.
Mißbillender Gesichtsausdruck. Aber wenn nun doch was ist?
Dann fahren wir notfalls morgen in die Kinderkliniksambulanz, da waren wir schon über ein Jahr nicht mehr, ich vermisse die Leute langsam. Aber Ausflüge in die Ambulanz halte ich für so unwahrscheinlich, daß mir nicht mal einfällt, wie unwahrscheinlich.

Ihre Tochter hat so was nie auf die leichte Schulter genommen, wenn Kinder krank sind, muß man sich doch drum kümmern. So ein Infekt kann sich ja hinziehen.
Ich (definitiv zu geduldig): ich denke nicht, daß das ein Infekt war. Kleiner Tiger hat sich mit seinem Kumpel gestritten das schlägt ihm fix auf den Magen, aber die beiden werden sich schon wieder einrenken.
Sie: "Ja, dann ist es was psychisches"
Ich (Geduld war plötzlich weg): das ist jetzt ein ziemlich großes Wort für zwei Mal Erbrechen.

Den Nachmittags über fühlte sie dauernd Stirn nach Fieber und fragte, wie es den Tigern geht. Kleiner Tiger hat begriffen, wie die krank-Nummer funzt, und verlangte erst nach Tee und Zwieback, danach nach dem Fernseher und Schokolade. Außerdem war er viel zu krank, um seine Spielsachen wieder wegzuräumen.

Bevor ich mit zwei Kindern, die gesund sind, beim Arzt auftauche und mit Kinder, die irgendwelche lustigen bunte Punkte plus Fieber und Aua haben wiederkomme, lebe ich mit dem mißbillenden Gesichtsausdruck einer temporären Hilfskraft. Mit dem Kinderarzt will ich die nächsten grob 15 Jahre noch zurechtkommen ohne mir den Ruf einer Mama, die mit jeder laufenden Nase ankommt, einzufangen. Dann wird man nämlich nicht mehr ernst genommen wenn mal echt was ist.