Die Vertriebenen
Die Bundesrepublik wurde am 23. Mai 1949 gegründet.
In diesem neuen Staat lebten eine Reihe von Menschen, die zum Ende des 2. Weltkrieges und danach geflohen waren bzw vertrieben worden sind.
Mit der Brand'schen Ostpolitik wurde dann ab dem Moskauer Vertrag 1969 offiziell anerkannt, dass die Ostgebiete nicht mehr deutsch waren und auch nicht mehr werden würden.
Mittlerweile haben eigentlich alle eingesehen, dass das mit der Rückkehr nach Schlesien nix wird.
Am 15. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet.
In der Nacht der Staatsgründng (übrigens ein shabbat) erklärten die Nachbarstaaten Israel den Krieg. Ziel war die Zerstörung des neuen Staates.
Israel wehrte diesen Angriff ab und eroberte zusätzliches Land. Auch hier flohen Menschen und wurden vertrieben.
Israel wurde seitdem mehrfach angegriffen. Als Konsequenz befinden sich die Golanhöhen, das Westjordanland und der Gazstreifen unter israelischer Kontrolle.
Die Geflohenen und Vertriebenen leben teilweise noch immer in Flüchtlingslagern, die UN unterhält immer noch das entsprechende Hilfswerk, die Nachkommen haben oftmals nicht die Staatsangehörigkeit des Lands, in dem schon ihre Eltern gelebt haben. Sie werden in diesen Ländern bei Arbeitssuche, Studienplatz und so weiter diskriminiert.
Das ist so als ob die Ostpreussen noch immer am Standrand in Barackensiedlungen lebten.
Die Flüchtlinge in der dritten Generation bekommen von ihren "Gastländern" (das sind die, die den Krieg angefangen haben!) immer wieder versprochen "ihr werdet zurückkehren".
Und während jeder ausser ein paar Extremwirrköpfen eventuellen Forderungen nach einer "Rückkehr" der Ostvertriebenen klare Absagen erteilt, wird das Recht auf "Rückkehr" der Palästinenser als in Stein gemeiselte Selbstverständlichkeit betrachtet.
Die Forderungen nach Schaffung eines Palästinenserstaates auf isrealischem Staatsgebiet ist gleichzusetzen mit der Forderung nach Rückgabe des Memellandes.
Das ist ein vermimtes Feld, dass Du betreten hast. Es gibt auf beiden Seiten Betonköpfe und Menschenrechtsverletzungen. Wobei gerade bei den Palästinensern einer archaischen Rechtsauffassung gefolgt wird.
Einen Palästinenserstaat wird es wohl irgendwann geben, ob das auf isrelischen Boden der Fall sein wird, ist allerdings die Frage.
Kurzum: Mir erscheinen die Palästinenser und die islamischen Staaten auch als nicht konsensfähig. Aber man muß auch israelische Vergehen klar benennen, sonst macht man sich unglaubwürdig.
Die Sutuation ist derart verfahren, es hat sich derart viel Hass aufgebaut, dass es noch Jahrzenhte dauern kann, bis an ein harmonisches Nebeneinander möglich ist. Wir sind da leider ziemlich machtlos. Wir können letztendlich nur das Existenzrecht Israels verteidigen, Menschenrechtsverletzungen scharf kritisieren und bestenfalls einen Palästinenserstaat vorschlagen, der dann wirtschiftlich stark von seinen Nachbarländern abhängig wäre. Eine Zwei-Staaten-Lösung im Light-Format.
Ich möchte auch nicht sagen "einen Palästinser-Staat darf nicht sein" aber der Widerspruch in der deutschenLinken, den einen Vertriebenen einen politischen Hau-mich zu bescheinigen und bei den anderen auf dem Auge blind zu sein bis zum gegen-die-Wand-rennen... das ist schon seltsam.