Freitag, 2. August 2013
Kampfgewicht
Wiegetermin beim Kinderarzt. Sie hat die 5000-Marke geknackt!



Besuch von Lasse-Ole
Lasse-Ole kommt vorbei. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, aber was soll's, komm rein, schön, daß du da bist.

Lasse-Oles Mama bleibt auch gleich mit da. Mein Plan für den Nachmittag hatte zwar eher etwas mit Badezimmer putzen als mit Sofa sitzen zu tun, aber was will man tun. Lasse-Ole bleibt nun mal nicht alleine irgendwo, das sei ganz schlimm und sehr anstrengend für sie, er finde einfach keine Beziehung zu anderen Kindern.

Lasse-Ole benutzt den Rosenstrauch als Tor für Fußball. Lasse-Oles Mutter lächelt und erklärt, Lasse-Ole spiele sehr gerne Fußball und mache das immer. Schon lustig, auf was für Ideen Kinder so kommen, aber so sind Kinder nun mal, das sei doch schön.
Ich rette meinen Rosenstrauch und erkläre Lasse-Ole kurz und knapp, daß er das lassen werde. Lasse-Ole guckt mich irritiert an. Lasse-Oles Mutter erklärt: Lasse-Ole ist es nicht gewohnt, daß man so mit ihm redet.
Lasse-Ole trollt sich also zu den Tigern, die das Planschbecken bevölkern. Wasserschlachten mag Lasse-Ole aber nicht so gerne, sagt seine Mutter, dafür sei er nicht der Typ.
Lasse-Ole findet eine typgerechte Beschäftigung: er jagt die Katze mit der Wasserpistole. Ich schreite verbal ein bevor die Katze ihn zerfleischt. Lasse-Oles Mutter lächelt. Sie haben keine Haustiere und deswegen weiß Lasse-Ole nicht, wie man mit Tieren umgeht. Katzi, in die Ecke getrieben, geht zum Angriff über und krallt nach ihm. Lasse-Ole beantwortet das mit einem Tritt. Ich nehme mir Lasse-Ole vor. Mutter lächelt. Kinder kommen immer auf Ideen...

Ich beschließe, lasse-Ole rauszukomplimentieren. Kommando Garten aufräumen.

Kleiner Tiger und sein Kindergartenkumpel beschließen, sich oben umzuziehen. Okay, von mir aus.

Das dauert relativ lange und ich finde sie im Kinderzimmer wieder. Lasse-Ole beschäftigt sich selbständig. Immerhin etwas... er stopft Lego-Männchen in einen Spielzeugbus. Muter ist mittlerweile dazugekommen. Lasse-Ole ist feinmotorisch sehr weit entwickelt. Lasse-Oles Feinmotorik ist mir grad ziemlich wuppe. Ich gucke mir die Sache näher an. ich entdecke einen Feuerwehrmann und ein paar Uruk-hais. Außerdem scheint Eomer einen Sitzplatz zu suchen. Mir geht grad die Selbstbeherrschung abhanden. Mutter lobt immer noch die wunderbare Feinmotorik ihres Sohnes. Auf das Busproblem hingewiesen antwortet sie, so sehen bei ihnen alle Busse aus, die gehen da nämlich ganz schwer wieder raus. Aber das macht ja nichts, dann machen die Lego-Männchen halt eine Klassenfahrt, das kann man ja auch schön spielen...

Später am Abend, als Tigergatte und ich in trauter Eintracht auf dem Sofa sitzen und die Männchen da rausprokeln, stellt Tigergatte die einzig interessante Frage: was lernt man auf einer Uruk-hai-Schule und wohin gehen Klassenfahrten in dieser Bildungseinrichtung?


Das war für's erste Lasse-Oles letzter Besuch.



Donnerstag, 1. August 2013
Krippentiger
Kleiner Tiger ist aufgeregt:

"Mama, die L, die hört jetzt auf bei uns zu arbeiten und arbeitet woanders. Und deswegen haben wir heute Abschied gefeiert. Die L. arbeitet jetzt in einer Krippe. Mama, weißt du, was eine Krippe ist? Ich weiß das! Das ist ein Kindergarten für ganz kleine Kinder, die ein oder 2 oder 3 Jahre alt sind."

Kunstpause. Um die Dramatik zu erhöhen trinkt der Tiger einen Schluck.

"Mama, geht Tigermädchen auch in die Krippe wenn sie Geburtstag hat?"

Nein, mein Tiger, das wird sie nicht.

"Aber Mama, die L. hat gesagt, daß das ganz toll da ist!"

Ich erkläre: Tigermädchen ist noch zu klein. Sie muß erst laufen, selber essen und reden lernen, damit sie erzählen kann, wie toll es war.


Mal gucken, was logo! heute abend dazu erzählt....



Back to school
Wir gehen die Schulsachen für das nächste Schuljahr durch. Mappen, Tuschkasten, Hefte, Stifte und allerlei mehr.



Dumme Idee
Das halte sogar ich für eine sehr dumme Idee. Ich denke zwar nicht, daß ein Verbot des Schußwaffenbesitzes Amokläufer aufhalten kann- wer bereit ist, das Gesetz zu brechen, in dem der Menschen erschießt, wird kaum vor einem Bruch der Waffengesetze zurückschrecken und die Dinger sind nun mal da, also auch beschaffbar.

Aber den Mathe-Lehrer zum Scharfschützen zu mutieren, der auch im Gedränge einer panischen Menschenmenge zielsicher den Amokläufer trifft und niemanden anderes... nee, das sollte man lieber den Profis überlassen.



Dienstag, 30. Juli 2013
Hausaufgaben
Ich mag Hausaufgaben etwa so sehr wie Zahnarztbesuche. Meine Abneigung gegen Hausaufgaben ging so weit, daß ich in Klasse 11 das Hausaufgabenmachen weitgehend eingestellt hatte. Mein Englischlehrer wollte am Ende nie wieder den Satz "I did'nt do my homework for today" von mir höre, ich solle ihm einfach Bescheid sagen, falls ich sie mal ausnahmsweise haben sollte. Es gab ein Fach, in dem ich sie allerdings immer erledigte: Mathe. Nicht weil ich Mathe so superklasse fand, sondern weil ich wußte, daß ich ohne baden gehen würde.

Meine Abneigung ist allerdings nur ein schwacher Schimmer wenn man das Verhältnis des Großen Tigers zu Hausaufgaben anguckt. Er findet sie langweilig, nervig, zeitraubend und einfach nur Kinderschikane und ihn dazu zu bewegen, sie mal eben kurz zu erledigen, nervt mich weil das "eben mal kurz" massiv unter "keinen Bock" leidet.

Trotzdem fehlte mir die Begeisterung als logo! gestern den Vorschlag, die Hausaufgaben abzuschaffen, berichtete.

Wenn man bei den Erwachsenennachrichten ein bißchen gräbt, findet man raus daß
- dieser Vorschlag nicht brandneu ist
- damit die flächendeckende Einführung der verpflichtenden Ganztagsschule verknüpft ist, und die mag ich bekanntlich nicht.


Schreiben muß man üben. Da gibt es wenig zu begreifen, denn die Form des "g" läßt sich kaum herleiten oder erklären. das ist eien Frage der Feinmotorik, die geübt werden muß. Einige Kinder können das schneller, andere brauchen mehr Übung und das ist auch völlig in Ordnung. Ob dabei immer der Lehrer dabei sein muß? Ich denke eher nicht.


Das Argument "viele Eltern können gar nicht helfen"- das mag später anders sein, aber in der Grundschule sollte erst mal jedes Elternpaar im Stande sein zu helfen.

Auch Vokabeln muß man erstmal "nur" auswendig lernen. Begreifen, wie man aus dem englischen "beam" und der deutsche "Baum" herleiten kann, braucht in der Schule keiner.


Wie wäre es denn, wenn alle Schulen für alle Schüler eine offene Hausaufgabenambulanz anböten?

Dann kann jeder, der Schwierigkeiten hat, sich helfen lassen. Schülern, bei denen man sieht, daß es nicht klappt, kann man ja nahelegen, doch zu kommen. Muß ja auch nicht jeden Tag sein.

Vielleicht braucht ein Schüler ja auch mal eine Pause und direkt nach der Schule oder als Teil der Schule paßt nicht zu jedem.
Beim Großen Tiger klappt es besser seit wir die Hausaufgabenzeit um 18 Uhr haben statt direkt nach der Schule. Dann lockt auch das abendliche Fernsehprogramm, das wartet nicht, also zieht sich das ganze mal nicht hin wie ein wochenalter Kaugummui.

Aber wer das alleine schafft, darf auch nach Hause oder zum Sport oder zur Musikstunde oder zum Kommunionsunterricht und so weiter. Denn alle diese Angebote leiden unter der Ganztagsschule.



Fauxpas
Großer Tiger fängt immer an, verschämt zu gucken wenn der Name des Nachbarmädchens fällt.
Die beiden ziehen dieser Tage immer zusammen los in die Felder, geeignete Fotomotive finden.

Nennen Sie NIEMALS ihren fast 9-jährigen vor dem Nachbarsmädchen "Zwerg". Lassen sie einfach alle Kosenamen, die Sie benutzen, weg. Ihr Kind hat einen Vornamen. Nehmen Sie den. Und kürzen Sie ihn möglichst nicht ab.



Montag, 29. Juli 2013
"Ich seh' aus wie Thorin!"
Kleiner Tiger kommt aus dem Garten in die Küche. Er hat sich ein Handtuch um die Schultern gewickelt, am Hals zusammengeknotet.

"Ich seh' aus wie Thorin!"
Hmmm... blond, blauäugig, bartlos. Vielleicht kommt die Größe ja hin... ich zögere.
"Stimmt doch, ich seh aus wie Thorin!" deutet auf das Handtuch.
Ich gucke mal von der anderen Seite: "Laß erst mal sehen"
Ich werde langsam etwas ratlos- der wahrscheinlich jüngste Tolkien-Fan, das muß gepflegt werden. Aber er bleibt blond, blauäugig und bartlos.
Er deutet unter seinen Handtuchumhang. Ah, da steckt ein Holzschwert auf dem Rücken! Klarer Fall von Thorin Eichenschild!



Samstag, 27. Juli 2013
Gewitter
Endlich...


auf einmal ist es dunkel draußen, es donnert- und los geht's.
Jungkatzi will nur noch in's Haus.

Katerchen kommt dann auch angerannt. Kaum ist er drin, seht er wieder vor dem fenster und munzt. Ich mache spaßeshalber die Tür auf. "Da willst du gar nicht raus" sage ich- der Kater flitzt los, ab unter ein parkendes Auto.

Da sitzt er nun und kriegt feuchte Pfoten während es nur so runterkübelt.



Freitag, 26. Juli 2013
Teilzeithauskater
Katerchen ist in Teilzeit gegangen. Er ist mehr draußen als drinnen, hier kann man eigentlich nur kurz Futter abgreifen und mal ausschlafen, danach muß man wieder los.



Nein, ich möchte kein Frau-im-Spiegel Abo kaufen
Nicht mal, wenn Sie mir dafür eine Donaukreuzfahrt schenken, die ich gar nicht selbst antreten muß, sondern auch zum Beispiel Freunden oder Familie zur Goldenen Hochzeit schenken kann.

Und meine Kontonummer will ich ihnen auch nicht geben. Nicht mal wenn die zu abonnierende Zeitschrift dafür die Steuern auf diesen wunderbaren Gewinn übernimmt.

Auch dann nicht, wenn ich zum Beispiel statt der Frau im Spiegel die Freizeit-Revue haben könnte. Oder die Computer-Bild oder eine Sportzeitschrift oder die Programmzeitschrift, die man ja sowieso kauft...



Donnerstag, 25. Juli 2013
Tierprinzessinnenmenu
Zucchini
Karotten
Kartoffeln
Haferschmelzflocken
Reisflocken
Pfirsich
Maracuja
Banane
Apfel
Birne
Rindfleisch
Rapsöl
Butter
Apfelsaft
Wasser
Milch



Dienstag, 23. Juli 2013
Tigerwünsche
"Können wir im Park schlafen?"

Nein, der Große Tiger will kein Praktikum als Obdachloser machen. Der Plan war, mit fast allen Nachbarskindern im Park (kann man vom Wohnzimmer aus sehen) zu schlafen.
Wetter ist doch gut, es regnet nicht. Bitte! Alle anderen dürfen auch.

Uns wurde das ganze so serviert als seien wir die einzigen Spaßbremsen und alle anderen Eltern einverstanden. Rücksprache mit zumindest ein paar Eltern ergab dann, daß nicht nur wir das abblockten.

Kompromiss: die Bande darf im größten der Gärten campen, die Tür zum Wohnzimmer bleibt offen (offiziell weil ja mal jemand müssen könnte) und wir Eltern halten Nachtwache, unauffällig, daß kein Kind es mitbekommt, im entsprechenden Wohnzimmer, den Nachbargärten und so weiter.


Man will ja einerseits das eigentlich recht harmlsoe Vergnügen, mal im Zelt zu schlafen und dabei nicht unter Daueraufsicht zu stehen, nicht verbieten. Aber andererseits...



Montag, 22. Juli 2013
Royal Baby
http://www.guardian.co.uk/uk-news/blog/2013/jul/22/royal-baby-kate-admitted-to-hospital-for-birth-live-coverage


Herzlichen Glückwunsch!



Riesenschritte
Tigermädchen eilt mit Riesenschritten dem Abstillen entgegen. Trinken ist nicht so toll wie essen. Sie nimmt morgens noch Milch, so im Halbschlaf ist das durchaus okay, aber ansonsten ist der Löffel ihr neuer bester Freund.

Zweites Frühstück: Obstmus mit Getreideflocken und Öl
Mittagessen: seit gestern Kartoffel-Gemüse-Fleischbrei
Nachmittags-Snack: Obstmus mit Getreideflocken.
Abends: mit halb-Milch-halb-Wasser gekochte Haferflocken mit Obstmus und Butter.

Zum Einschlafen nochmal kuscheln und trinken.


Meine Güte, das ging schnell...



Sonntag, 21. Juli 2013
Sir
Kleiner Tiger und Mini-Tiger toben mit dem Gartenschlauch durch den Garten. Sie sind Feuerwehrmann Sam.

Kleiner Tiger ist der Chef.
Mini-Tiger redet ihn mit "Chef" an.
"Nein, das heißt Sir!"

Gut, daß auch diese Formalie geklärt wäre...



Die wollen doch nur spielen...
"Ich bezweifle aber auch, dass gegen die Haltung von Eltern irgendwelche Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden könnten."

Vielleicht sollte die Dame erst mal Kinder bekommen und ein paar Praxiserfahrungen sammeln bevor sie sich eine Meinung bildet.
Zwangsmaßnahmen werden relativ oft durchgesetzt: Gewaltfreiheitstraning im Kindergarten, auch wenn die Eltern sagen "finde ich sinnfrei, unnötig und den falschen Ansatz". Ernährungsdiktatur, dadrüber schüttele ich oft genug den Blogkopf.

Das hat man auch in der Schule, und da kann man nicht mal sagen "dann schick dein Kind doch woanders hin/gar nicht hin"; Schule an sich ist nämlich eine Zwangsmaßnahme, und da stehen durchaus Dinge auf dem Lehrplan, die man so oder so sehen kann.

"Ich meinerseits verstehe nun wirklich nicht, was verkehrt daran ist, Geschlechterrollen zu hinterfragen."
Hinterfragen kann man immer alles, im Zweifelsfall auch die Schwerkraft. Wenn man zB hinterfragt hat, ob die Erde eine an den Polen leicht abgeflachte Kugel sei, muß man, trotz aller Gestaltkritik, sagen "ist". Oder man wird zum Hohlwelttheoretiker.


"Dass diese aber nicht hinterfragbar seien, wird oft einfach so in den Raum gestellt und dann untermauert mit Schein-Argumenten wie "Sie will aber mit der Puppe spielen, dann lasst sie doch!" oder "Schon Kleinstkinder krabbeln zu den geschlechtsspezifischen Gegenständen hin!" Solchen "Argumenten" traue ich nicht."

Ich mach' mir die Welt, widewide-wie sie mir gefä-ällt...

klar kann man immer Forschungsergebnisse bezweifeln und wenn sie einem zu lästig fallen, wird man einfach aggressiv und/oder negiert. Dann kann man da auch ein Grundsatzding draus machen:

"Das Feindbild der meisten Genderforscherinnen sind die Naturwissenschaften. Da ähneln sie den Kreationisten, die Darwin für einen Agenten des Satans und die Bibel für ein historisches Nachschlagewerk halten. "Naturwissenschaften reproduzieren herrschende Normen." – "Naturwissenschaften konstruieren Wissen, das den gesellschaftlichen Systemen zuarbeitet." – "Der Objektivitätsanspruch der Wissenschaft ist ein verdeckter männlicher Habitus." – "Naturwissenschaft und Medizin haben eine ähnliche Funktion, wie die Theologie sie einst hatte". Von solchen Sätzen wimmelt es in den Einführungen. Irgendwie scheint Genderforschung eine Antiwissenschaft zu sein, eine Wissenschaft, die nichts herausfinden, sondern mit aller Kraft etwas widerlegen will. Aber wenn Wissenschaft immer interessengeleitet ist, was vermutlich stimmt, dann gilt dies wohl auch für die Genderforschung."

schrieb letztens die Zeit

"Das Geschlechter-Paradox besteht darin, dass sich in freien Gesellschaften mit ausgeprägten Frauenrechten nicht weniger, sondern mehr Frauen für angeblich typische Frauenberufe entscheiden, soziale oder kreative Berufe. Wenn Frauen die Wahl haben, tun sie eben nicht das Gleiche wie die Männer. Sie werden, ohne Druck, im Durchschnitt lieber Ärztin, Lehrerin oder Journalistin als Statikerin, Ingenieurin, Schachprofi oder Patentanwältin. Über Individuen sagen solche Statistiken natürlich nichts aus, es kann auch hervorragende, glückliche Notarinnen geben und Physik-Nobelpreisträgerinnen. Wer aber glaubt, dass wir alle dem gleichen Normgeschlecht angehören und deshalb überall in der Gesellschaft ein Verhältnis von 50 zu 50 herrschen muss, der kann dies, laut Susan Pinker, nur mit staatlichen Zwangsmaßnahmen erreichen. Weder Hannelore Faulstich-Wieland noch Uta Brandes kannten ihre Kollegin Susan Pinker."

Wenn am Ende von ganz viel Hinterfragen und ganz viel Möglichkeiten bieten und noch mehr Habenwollen Mädchen doch lieber Tierärztin werden wollen als Baggerfahrerin, dann muß ohne Frage noch mehr hinterfragt werden, solange, bis der Mensch endlich in die Ideologie reinpaßt.


" Im Gegenteil, ich betrachte Zweifel an althergebrachten Strukturen als Basis, um darauf aufbauend vielleicht zu ganz anderen Erkenntnissen zu kommen."
Wissenschaft ist evidenzbasiert. Und bisher sagen die Indizien eher, daß es doch so was wie geschlechtsspezifische Tendenzen geben könnte.


"Kindheiten vernichten - Du meine Güte! Natürlich ist das dauerhafte, dem Kindeswohl entgegenstehende Ausüben von Zwang, losgelöst von der ganzen Genderfrage, ohnehin nicht unbedingt ein adäquates Mittel der Erziehung.

Irgendwie erstaunt es mich immer, dass diejenigen, die die ach so bösen "Genderisten" so wild kritisieren, die Hinterfragung bestimmter Strukturen gleich mit Zwang gleichsetzen."


Der Zwang ist da, denn aus dem Gedankenspiel ist Politik geworden, und die wird umgesetzt.


"Und mich erstaunt, wie groß offenbar das Bedürfnis von Eltern ist, sich dauernd rückzuversichern, dass niemand das wahre, wirklich echte Geschlecht ihrer Sprösslinge durch "unnatürliche" Maßnahmen verwässert, verweichlicht, verwischt. Als würde ein Junge weniger Junge, wenn er mal Nagellack probiert, und ein Mädchen weniger Mädchen, wenn es auf Bäume klettert."

Ein häufiges Mißverständnis, verbreitet unter Leuten, die nicht viel Ahnung von Erziehungsrealität haben.

Eltern reden über ihre Kinder weil sie stolz wie Bolle auf sie sind, weil sie den Entwicklingsprozess begleiten und staunen über dieses Wunder wenn sich der winzige "Blops" entwickelt, die Welt entdeckt und seine Persönlichkeit immer weiter ausprägt.

Auf die Tigerprinzessin wartet übrigens ein Schwert- selbstverständlich in rosa, ich konnte nicht widerstehen. Mein eigenes Shinai steckt in einer Tasche mit Glitzer.
Man kann später auch Taschenrechner mit Glitzer kaufen.

Das finde ich toll. Ich gehöre nämlich zu der Generation, die niemals Mädchen sein durfte: wir trugen Polyestherrollis, braune Cordlatzhosen und den Einheitsprinzeisenherz70erjahre-Haarschnitt. Prinzessin? Werd doch lieber Raumfahrttechnikerin...

Aber irgendwo in einer kleinen Ecke vom Herz&Kopf sind wir doch Prinzessin geblieben und unsere Töchter dürfen das auch sein. Wir werden ihnen nicht das nehmen, was uns genommen wurde. Wir werden sie nicht im Namen eines völlig mißverstandenen Feminismus ab dem Kleinkindalter versuchen umzuerziehen. Hat bei uns übrigens auch nicht geklappt :-)
Entgegen aller Theorie "zwingen" übrigens nur ganz wenige Mütter ihre freiheitsliebenden Töchter in Tutus und zwimngen sie, unter Bäumen statt auf Bäumen zu sitzen. Die Mädchen sichen sich die Elfenflügel meist ganz alleine. Ja, aber nur weil die gesellschaftlichen Erwartungen so sind... das ist erstens nur angenommen und zweitens: schon mal was von Respekt gegenüber den Entscheidungen anderer gehört?

Wißt ihr was: bekommt doch selbst Kinder und erzieht sie völlig frei von allen Geschlechtsrollenzwängen, dann könnt ihr beweisen, daß das alles nur Humbug ist. Ich schick dann die Flasche Hochprozentiges wenn die Ergebnisse nicht wie gewünscht sind und die Mädels ein genau solcher Flop für die Emanzipation werden wie ich. ich bin nämlich dazu erzogen, auf keinen Fall Hausfrau zu werden...

Moment: will ich wirklich, daß solche Leute Kinder erziehen?


Heute übrigens lecker Mittagessen, habe schließlich ich gekocht :-)



Samstag, 20. Juli 2013
Lob der Frau V
"Sie überlegt es und kauft einen Acker, vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg.
Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft und macht ihre Arme stark.
Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.
Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel."


Geld vernünftig ausgeben ist eins dieser Dinge, die nie unzeitgemäß sind. Denken bevor man kauft :-)

Jenseits aller feministischen Theologieversuche tritt uns hier eine Frau entgegen, die kein unterdrücktes Mäuslein ist, sondern Geschäftsfrau.
Außerdem kriegen wir das Bild einer körperlich kräftigen Frau vermittelt- ob sie deswegen Dachbalken schleppt, bliebt mal dahingestellt.

Die Frage, warum Spinnen wichtig war und weshalb auch Frauen der Oberschicht davon nicht verschont bleiben, hatte ich schon


Eine Frau, die weiß, was sie leistet, stolz drauf ist und sich nicht selbst kleinredet.


"auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht."- ich habe die sauschlechte Angewohnheit, bei Licht einzuschlafen. Nun weiß ich endlich, daß eigentlich eine total tolle Sache ist :-)



Lob der Frau IV
"Noch bei Nacht steht sie auf, um ihrem Haus Speise zu geben und den Mägden, was ihnen zusteht."

Wenn hier morgens der Start nicht rund läuft, hinkt der ganze Tag.
Ich bemühe mich zumindest, vor den anderen aufzustehen. Das gibt nicht nur mir die Möglichkeit, in Ruhe aufzuwachen, sondern auch, den Tag vorzubereiten und die Küche startklar zu haben.
Mägde laufen hier zwar nicht rum (schade eigentlich...), aber insgesamt gesehen ist den Tga hungrig zu starten eine doofe Idee.



Heroica
Kenne Sie eigentlich das Lego-Spiel "Heroica"? Wir haben das Grundspiel und alle Erweiterungen, die Tigergatte fand und gestern abend, als der Mini-Tiger im Bett war, haben wir sie alle aufgebaut und das mal komplett durchgespielt.

Ich hatte am Ende 16 Monster erschlagen.

Ziemlich cool, aber eher was für Große.



Freitag, 19. Juli 2013
Gendergedöns
Dieser Tage kann man mit der einfachen Behauptung, es gäbe Männer und Frauen und bei diesen beiden handle es sich nicht um dasselbe, schon Schock auslösen. Punk hatte es mal schwerer...


Ich habe mal wieder genervt (das kann ich bekanntlich besonders gut), und Mistress Sturmflut ist mal wieder .. ja, was eigentlich? Was auch immer sie ist, sie darf. Aber ich darf auch.

Erstens gefällt mir dieser herablassende Ton nicht, mit dem Frauen, die nicht Brunhilde, die Amazone von wagnerhaft walkürigem Körperbau sind, als "Madame" oder "Exemplare" bezeichnet werden.

""Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Frau dem Schleppen von meterlangen Balken nicht gewachsen sein könnte."
???!
Wir kennen offensichtlich recht unterschiedliche Menschen. Meterlange (Dach)Balken auf dem Bau zu schleppen übersteigt das körperliche Vermögen vieler Menschen. Das ist nämlich nicht der "schwächste(n) Hauch von Anpackenmüssen", sondern Schwerstarbeit. Ob man dabei viktorianisch-vornehm "in Ohnmacht fällt" oder einfach nur Rückenprobleme bekommt, sei jetzt mal dahingestellt.

Aber das ist alles noch nichts gehen ihren Rant wenn man es wagt, eine andere Meinung zu haben:

"Danke, Frau Cassandra, für die fundierte Aufklärung über all die Fakten"
Bitte, das dachte ich mir schon. Sonst würden Sie nämlich nicht ""Kann mir nicht vorstellen, dass diese Prägungen alle genetisch bedingt sind." sagen, sondern zwischen Prägung und Genetik unterscheiden. Der Bereich der Epigenetik kommt dann noch dazu, aber das wird dann endgültig zu kompliziert.

"von denen ich natüüürlich überhaupt nichts wusste (insbesondere über die Aufgaben von Ausbildern im Zimmereihandwerk)."
Dachte ich mir auch schon.

"Ich sprach übrigens nicht von Durchschnitten."
Nein, die Dame sprach von ihrem Unvermögen, sich vorzustellen, daß es eine einzige Frau geben könne, die körperlich nicht im Stande ist, Dachstuhllatten zu schleppen und bei der Aussage trifft mein Kopf die Tischplatte.

"An Hormonschüben ist übrigens auch nichts schlimm (sie lesen mal wieder Dinge, die ich niemals geschrieben habe)."
Dummerweise findet der Hormonstoffwechsel nicht irgendwo im luftleeren Raum statt, sondern im Körper und da hat er Auswirkungen.
Sie schrieb, daß sie sich nicht vorstellen könnte, daß all' diese "Prägungen" "genetisch" seien. Wo werden diese Hormone noch mal größtenteils produziert? In den Gonaden. Das sind nochmal was? Die Dinger, die bei Männern (xy) und Frauen (xx) genetisch bedingt unterschiedlich angelegt werden.

"Ihre "Junx" sind nunmal, wie Sie ja nicht müde werden zu betonen, echte "Junx"."
Ich bin versucht, so was wie "fully armed and filthy" zu schreiben oder "Männerschweiß, Motoröl und dicke Kanonen" oder auch "besseres räumliches Orientierungsvermögen" zu schreiben. Zur Zeit sind es Dinos- wie viele Mädchen mögen eigentlich Dinos?

"Ich frage mich lediglich, ob es tatsächlich nachweisbare Zusammenhänge zwischen Hormonen und dem Interesse am vor Ihrem Haus wendenden Müllwagen gibt"
Geschlechtsbedingte Tendenzen in der Interessenbildung. Tritt schon mit 9 Monaten auf. Jungs krabbeln zu Fahrzeugen (Müllwagen sind Fahrzeuge, ich hoffe, das ist dann kleinschrittig genug, um nicht wieder falsch abzubiegen, Mädchen zu den Puppen und Stofftieren.

"Dass ausgerechnet Sie übrigens Frau Dohm zitieren, amüsiert."
Warum? Haben Sie sie erfolgreich gegoogelt?

"dass wir hier unseren (vermutlich auch hormonell bedingten) Zickenkrieg ausfechten."
Keine Ahnung, was mit der Dame ist, aber ich bin grad stillbedingt auf Oxytoxin, was bekanntlich eher friedlich-entspannt und harmoniesüchtig macht.

"Davon aber mal abgesehen, habe ich Sie auch niemals direkt angesprochen, und ich wundere mich, dass Sie sich so hineinstürzen, da Sie doch um die chronische Disharmonie zwischen uns beiden wissen."
Eigentlich habe ich mit Herrn loco geredet...



"Dinos mögen Erdbeereis"
Mini-Tiger ist dieser Tage im Raptoren-Gang unterwegs. Er will ein Eis. Begründung: siehe oben.



Mittwoch, 17. Juli 2013
Premiere
Wir hatten gestern eine extrem mißgelaunte junge Dame. Egal was man machte, es war falsch. Selbst trinken war irgendwie doof.

Mittags dann mit Kind auf dem Arm gekocht, aufgrund der gesteigerten Anforderungen gab es nur Pellkartoffeln und Kräuterquark.

Dann versucht, mit Kind auf Arm zu essen. Tigermädchen sieht das Essen und wirft sich nach vorne, Kamikaze-style, nur daß das Ziel mein Teller und kein US-amerikanischer Flugzeugträger war. Brüllen als sie nicht drankommt.
Okay... ich lege sie, trotz des wütenden Protestes kurz in den Kinderwagen, ihre Brüder sind besorgt. Ich erkläre, daß Tigermädchen jetzt wohl mitessen will.
Mini-Tiger: Gelächter "Mama redet Quatsch!"
Kleiner Tiger: "Und was will Tigermädchen essen?"
Ich quetsche eine halbe Kartoffel mit ein bißchen Butter, hole Tigermädchen wieder ran und setze mich muit ihr. Armewedeln in Richtung Essen, Mund auf.
Ich stupse ihr mit einem Löffel Kartoffel gegen die Zunge. Mund geht zu, Löffel wird nach einer Weile losgelassen und kommt leer wieder raus.
Tiger sind gespannt, ob das gut geht. Ich auch.
Die halbe Kartoffel wird weggemümmelt. Es geht nicht mal allzuviel daneben, sie ist hinterher nicht reif für's Umziehen.

Tigermädchen schläft ein, endlich hat jemand begriffen, was sie will.

Nachmittags dann ein Ausflug zum REWE, das Obstgläschenregal einer genauen Prüfung unterziehen. es fällt durch- die haben in den letzten Jahren offensichtlich ihr Obstangebot reduziert. Mist.
Aber es gibt Reisflocken und zumindest die drei Sorten Obst, die sie dahaben.

Am Abend dann Obst mit Reisflocken. Mini-Portion, aber sie ißt mit Begeisterung. Danach auf die Kuscheldecke im Wohnzimmer und zufrieden brummen.
Zum Insbettgehen dann wieder Milch trinken. Und schlagartig ist das auch wieder akzeptabel.



Samstag, 13. Juli 2013
Arnie vs Enie
Kleiner Tiger hilft Tigerpapa beim Einkäufe wegräumen.
Tigerpapa: "Warte mal, das ist zu schwer für dich"
Kleiner Tiger (stemmt die Saftkiste): "Ich bin stark!"
Tigerpapa (sieht die Flaschen schon zu Bruch gehen): "Ja, ein echter Arnie!"
Kleiner Tiger (tödlich beleidigt): "Ich bin stärker als Ernie!"