Bei Cassandra am Teetisch

Ich fass es nicht. "Zwischen den Jahren" und die Baulummen bauen trotzdem weiter.
Bisher sah ich uns ja den Winter zwischen Mega-Pfützen bzw Eisbahnen verbringen, aber jetzt beginne ich zu glauben, dass wir nach 2 Jahren doch mal eine Strasse vor der Tür haben könnten.

Zum Entzücken der Tigerbande und zum Missfallen des Tigerpapas schneit es. Und das Zeug bleibt auch liegen.

Eine Welt in Puderzucker. Kitschig, aber schööön!

Grosser Nachteil, und das löst auch Tigerpapas Missfallen aus: die Strasse wird wohl nicht mehr fertig bis zum "harten und heftigen Wintereinbruch" und bleibt wohl bis Frühjahr eine Seenlandschaft, die sich jetzt in eine Rutschbahn allererster Güte verwandeln wird, was dann wieder dazu führen wird, dass diverse Autos unsere Grundstückskante knutschen.

bei der lezte messung am Sonntag reichte der Wasserspiegel mir bis über den Knöchel. Das kann lustig werden!

Ein neuer Taschenpuma ist hier eingezogen. Etwas fotoscheu, die Dame.
Und sie muss definitiv gepäppelt werden. Ausgewachsen, aber dünner und leichter als unser Kater.

Post war da:



In die passt wie es scheint auch Trinkyoghurt, was nahelegt, dass der eine oder andere Fluchtzwerg auch mit rein kann. das ist toll, Grosser Tiger kommt mit der kleinen blauen Dose nicht mehr aus und in die bisherige Froschdose passte kein Fluchtzwerg.

Wir sind zur Katze gekommen wie die Jungfrau zum Kind.

Eigentlich wollte der Grosse Tiger nur unbedingt einen Schnorchel haben. Also fuhren wir los. Kleinfamilienidyllisch wie wir leben, mit den Rädern ins nächste Dorf, da gibt es einen Spielzeugladen. Bei der Fortpflanzungsrate hier ist das eine Gelddruckmaschine, die Hebammenpraxis gegenüber wohl auch.

Jedenfalls lief uns eine Katze vor's Rad. Nun muss ich nicht jeden Stubentiger aufsammeln, der zufällig meinen Weg kreuzt, aber die Mieze davonabzuhalten vor's nächste Auto zu laufen schien doch angeraten.
Was nun tun? Ich stand an der Strasse auf dem Radweg, eine grob geschätzt 6 bis 8 Wochen alte Mieze auf der Hand, einen Tiger neben mir, keine Ahnung wo das Vieh hingehörte und mein Fahrrad samt Mini-Tiger in der anderen. Also am Nachbarhaus klingeln. "Kennen Sie diese Katze?"
Kannte aber keiner.

Grosser Tiger adoptierte den Stubentiger sofort.

Zum Glück war weiter die Strasse runter eine Tierarztpraxis. Und Fundtiere behandeln sie umsonst. Impfung und Chip gibt es dazu.

Heute nachmittag ist der Tierarzt-Check vorbei, Nachbarin stellte Katzentransportkäftig und Katzenklo bis wir eigenes haben, Futter haben wir dann besorgt.

Wir wollten schon lange eine Katze haben. Mal sehen was Tigergatte zum Familienzuwachs sagt.


Nachtrag: sie ist doch ein er.

Fahrrad gekauft. Nachdem mir meins das dritte Mal in 1 Jahr geklaut worden ist war meine Motivation, Geld dafür auszugeben, extrem niedrig.

Gebrauchtes Holland-Rad, 3 Gänge, läuft leicht und der Kinderanhänger passt auch dran.

Und ab jetzt wird das Ding am Zaun angekettet. Kameraüberwachung? Ich bin ja immer noch dafür... dann kann ich den miesen Schurken vielleicht sogar identifizieren ohne die Streifenhörnchen zu bemühen. Dann ist auch das linke Gewisen ruhiger. Selbstverständlich ohne zur Selbstjustiz (teeren&federn, im Wilden Westen wurden Pferdediebe gehängt, im Fleet bäckerwippen oder so)zu greifen, sondern lediglich mit Ansprache und Appell an die Vernunft. Wenn das nicht funzt kann man ja imemr noch Team Grün-Weiß bemühen.

Gestern in den Regenpausen den Garten in Ordnung gebracht. Rasen mähen, Kanten scheiden, Kamillen"büsche" roden, den Weg hinter dem Garten wieder freilegen.

Tigergatte erklärte mehrfach, allein die Drohung mit dem RAD hätte ihn in Opposition getrieben. Er habe studiert, um niemals irgendwas mit den Händen machen zu müssen.
Kleiner Tiger hingegen bewies sich mal wieder als guter Junge: mit Gummistiefeln, blond und blauäugig, bestand er drauf, Rasen zu mähen, trug seinen Spaten auf der Schulter und bewies mehr Enthusiamus für's Unkrautjäten als Mama jemals aufbringen wird.

Ich habe versucht, im lokalen Baumarkt (familienintern auch als "Haus des Grauens" bezeichnet) eine Internetbuchse umzutauschen, die gar keine war.

Infotresen nicht besetzt. 3 Kinder dabei, also noch 3 Stiefmütterchen in den Wagen und dann ab zur Kasse wo ich mein Anliegen darlegte.

Erster Anpfiff der Kassiererin. Besorgter Blick des Grossen Tigers-wenn Mama leiser wird ist das kein gutes Zeichen. Ich erkündigte mich sehr höflich, aber auch sehr leise, wo ich denn dann etwas zurückgeben könne. Im Konjunktiv...auch kein gutes Zeichen. Die Info war, dass das der Chef machen müsse.
Ich startete also die Queste nach dem Chef. Der informierte mich erst mal, mich duzend, dass diese Buchse jetzt "rein juristisch" seine sei, aber er wäre mal nicht so.

Ich wurde noch leiser. Noch besorgterer Blick vom Tiger.

ich hatte also eine Jura-Spontanvorlesung durch den Juniorchef des örtlichen Baumarktes (er kennt seine Rechte als Geschäftsmann) hinter mir bevor er sich dranmachte, die Umtauschformulare auszufüllen. Mich immer weiter dadrüber belehrend, dass ich "rein juristisch" Ladendiebstahl begangen habe als ich mit dieser blöden Buchse sein Geschäft betrat.

Verdammte Socke, ich musste zwar schon mal beim Aldi den Kassenbon des Biomarktes wegen eines Blumenkohls vorzeigen, aber das der pure Besitz eines Gegenstandes, den er auch verkauft, nu' schon ausreichen soll für Ladendiebstahl... irgendwann sagte ich ihm, bei Straftaten gäbe es eine Nachweispflicht. Das war ein Fehler, er hörte auf zu schreiben...

Er sagt mir dasjanurfür das nächste Mal. Ich konnte ihn nur noch fragen "Wie kommen Sie dadauf, dass es ein nächstes Mal geben könnte?"
"Das ist dann Ihre Entscheidung"

Und da war ich dann endlich mal siener Meinung.

Die Tigerbande bekam danach Schokoeis.

Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel: genau das richtige Wetter, um dem Drang, etwas anzubauen, nachzugeben.
Himbeerbüsche gepflanzt und leichten Sonnenbrand geholt.

Ich bin jetzt offiziell erwachsen. Gestern war ich auf meiner ersten Tupper-Party. Nun sind wir stolze Besitzer eines noch zu liefernden Big-Snack und einiger anderer Kleinigkeiten.

Und ich werde das Gefühl nicht los, endgültig auf die andere Seite gewechselt zu sein. Mal sehen, was als nächstes kommt- ich hoffe, es ist keine Dauerwelle!