Donnerstag, 22. September 2011
Der Evangelikale, das unbekannte Wesen
Wer seine Infos über Evangelikale aus solchem



Qualitätsjournalismus bezieht, bekommt wirklich leicht das Gruseln.

Aber dann sollte man sich fragen, ob ARTE und der wdr unfehlbar sind (nö, das ist der Papst, aber nur, wenn es um Theologie geht, einfache Sachauskünfte wie "was gibt es morgen zu essen?" oder "meinst du, es regnet heute noch?" werden nicht durch die päpstlcihe Unfehlbarkeit abgedeckt) und ob das da nicht mehr zu wissen gibt als youtube und das öffentlich-rechtliche Fernsehen uns verraten.
dann lässt man noch ein paar Reizwörter fallen wie "moral majority" und "Christian right" und schon setzt bei einigen Leuten der pawlowsche Beissreflex ein. Es ist manchmal wirklich so einfach...

Evangelikale gibt es in dick und dünn, rechts und links, oben und unten. Der erste explizit evangelikale Präsident der USA war nicht etwa George W. Bush (den ich irgendwie vermisse... der hatte manchmal so was erfrischend einfaches), sondern Jimmy Carter.

Kernstück der evangelikalen Theologie ist, dass jeder Mensch eine persönliche Begegnung mit Jesus Christus braucht und diesen als Gottes Sohn anerkennen muss und Ihm sein Leben übergeben, um wiedergeboren ("born again") zu werden, das die Vorraussetzung dafür ist, ims Himmelreich zu gelangen.
Zurückgehen tut diese Haltung auf die Erweckungs- und Erneuerungsbewegungen des 18. Jahrhunderts, in Deutschland hiess das "Pietismus". Auch hier wird der Akt der persönlichen Errettung durch Jesus Christus zum Kernstück des Glaubens. Die persönliche Beziehung zu Christus löst die formelle, kirchliche Religionsausübung ab. Nicht die kultische Handlung im Gottesdienst (Taufe eingeschlossen) ist das, was zählt, sondern dass jeder einzelne Jesus als Christus erkennt.
Das erklärt auch den Missioneifer, den evangelikale Gruppen an den Tag legen. Wer nicht wiedergeboren ist, erlangt kein Ewiges Leben.
Die Bibel wird meist recht wörtlich genommen. Da der Zugang zu Glauben ein sehr individueller ist, ist jeder auch gefragt, selber die Bibel zu lesen.

Einen Pappaufsteller von GWB in die Kirche stellen oder gegen Homosexuelle demomstrieren ist eher eine politische Agenda, die erst einmal nix, aber auch gar nix, mit der Religion zu tun hat.

Evangelikale gibt es in den protestantischen Spielarten des Christentums.
Und gelegentlich können unsere (ich bin katholisch) verwirrten Cousins im Herrn ganz schön anstrengend sein. Da bekommt man schon mal zu hören, dass die katholische Kirche ganz klar die Hure Babylon sei. Da bleibt nur eins: ruhig bleiben, sie fragen (die meisten kennen die Bibel ganz gut), was genau Jesus denn gemeint hat als Er sagte " Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen"
Das beendet dann öfter mal jede Diskussion.

Um noch mal auf das gestern ausgestrahlte Stück Qualitätsjournalismus zurückzukommen:
dein Fernseher erzählt nicht immer die Wahrheit.



Wraps


In den Wraps sind Kidney Bohnen, Mais, Hackfleisch, Käse und ein gaaaanz kleines bisschen Chilli.

und süsse Wraps: Frischkäse mit Honig und Zimt