Der Unterschied zwischen Wollen und Können
Der Unterschied zwischen diesen beiden Modalverben muss sehr schwer zu begreifen sein. Das merkt man immer, wenn ich sage, dass ich den weiteren Krippenausbau keine so gute Idee finde, ihn politisch nicht unterstütze und auch keinen Krippenplatz für mein Baby will, sondern lieber selbst bei ihm bin.
"Es gibt Frauen, die wollen oder können das nicht" ist dann die Antwort.
Ja, was nu'? Wollen die nicht zu Hause bleiben -dann mögen sie sich selbst für ihren Krippenausbau einsetzen- oder können sie das nicht, weil die Kohle nicht langt? Würden diese Frauen, wenn es finanziell ginge, lieber selbst sehen, wie ihr Nachwuchs krabbeln lernt, beim Laufenlernen umfällt und die Welt entdeckt? Warum sollen wir als Staat und Gesellschaft dann sagen "Geh arbeiten, da ist die Krippe" statt nach Wegen zu suchen, wie auch sie zu Hause bleiben können?
Beides in eine Topf zu werfen mag sematisch zulässig sein, Sinn macht es nicht.
Aber das ist zu kompliziert für die meisten. Statt der Unterscheidung in "wollen" und "können" bekommt man lieber krippenpolitische Allgemeinplätzchen, in ganz viel heisser Luft gebacken, die auf "das sieht aber nicht jede Frau so" hinauslaufen. Stimmt, das sehen andere Frauen anscheinend anders. Schockierend, aber wahr: Frauen sind Individuen und sehen Dinge unterschiedlich.
Irgendwie treffe ich nienals die Mütter, die sagen "ich will ganz dringend wieder 8 Stunden am Tag an der Ladenkasse sitzen, ich muss arbeiten, sonst werde ich verrückt", sondern immer nur die, die entweder Teilzeit arbeiten wollen oder ganz zu Hause bleiben.
Und deshalb frage ich mich, wer das wirklich das Bedürfnis nach Krippenausbau hat: "die Wirtschaft", die gerne die mehr Arbeitskräfte auf dem Markt sehen will, damit die Preise für Arbeit, auch qualifizierte Arbeit, noch ein bisschen fallen oder ob dieser Wunsch tatsächlich von einer signifikanten Gruppe an Müttern getragen wird.
Naturheilkunde vs Homöopathie
Ich war mit jüngstem Mann beim Kinderarzt weil es völlig verrotzt war. Mir war klar, dass es nichts ernstes war, aber eine dichte Nase ist einfach nur doof wenn man gerade mal 8 Monate alt ist.
Ich betrachte mich als von der Homöopathie geheilt. Zwei Vorträge über die Grundannahmen der Homoöpathie und über die Bösigkeit der Schulmedizin haben gereicht, zusammen mit meiner völligen Resistenz gegen "Kügelchen" gegen Schwangerschaftskotzerei. Danke, aber nein danke.
Unser alter Kinderarzt sah das zum Glück genauso. Der war Impfbefürworter und Kügelchengegner. Das war klasse. Als wir einmal ein neues Präperat von ihm bekamen und zu Hause klar wurde, dass das Zeug homöopathisch war, riefen wir ihn an und er schickte auf der Stelle ein neues Rezept und eine Entschuldigung rüber- war ein Versehen, das Zeug war als Probe bei ihm gelandet und würde sicher NICHT in seine Verschreibe-Liste kommen.
Das ist unser erster Rotz seit dem Umzug. Der neue KiArzt sah das Problem mit der Triefnase und dem Husten und fragte, ob wir Präparat XY kennen würden. ich war mir nicht ganz sicher und fragte nach, ob das homöopathisch sei. Er sagte, dass das naturheilkundlich wäre auf Efeubasis. Ich fragte noch mal nach, er erklärte, dass die Natur eine Menge Wirkstoffe habe und die Chemie nicht immer besser sei. Gar keine Frage, versicherte ich ihm, ich will nur sicherstellen, dass wir nichts potenziertes auf Zuckerkügelchen bekommen.
Dann verstanden wir uns.
Naturheilkunde- ja, klar, warum für teuer Geld synthetisieren, was am Wegesrand vor sich hinwuchert.
Homöopathie... na ja, wenn ich ein Gla Wein in den Bodensee kippe, kräftig umrühre, dann irgendwo anders ein Wasserglas entnehme und das dann trinke... dann erwarte ich ja auch nicht, davon besoffen zu werden. Ein kräftiger Durchfall ist da wesentlich wahrscheinlicher!
cassandra_mmviii am 24. September 10
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