Montag, 28. November 2011
Neue Erde
Die Baustelle bekommt eine neue Ladung Erde und so wie ich das sehe auch Steine. Genug Holz sollte auch noch da sein.
Super, Tigerbeschäftigung für heute Nachmittag gesichert!



Mittwoch, 23. November 2011
Tigerbande II
Ich bin immer wieder erleichtert, dass dem Grossen Tiger die Erklärungen nicht ausgehen.
Hausaufgabengehen nicht weil:
die Bauarbeiter so laut sind
die kleinen Brüder so laut sind
das Knie wehtut
der Kopf wehtut
das Licht zu dunkel ist
auf dem Fussboden die Autos liegen
die Mathe-Aufgabe zu Baby-leicht ist

und ich bin die schrecklichste Mama der Welt!



Tigerbande
Grosser Tiger wird mit jedem Monat ein bisschen selbständiger. Alleine vom Training mit der Strassenbahn heimkommen, alleine schnell mal für Tigermama einkaufen fahren... alles gerne gemacht.

Völliger Stolz drauf, sich alleine mit der StraBa zu Papa auf die Arbeit zu trauen, inklusive am Empfangstresen sagen wer er ist und was er will.


Kleiner Tiger besteht drauf, dass er das auch alles kann. "Das unfair" ist die gebrüllte Antwort, wenn der grosse Bruder alleine mit dem Fahrrad losdarf und er neben Tigermama herfahren muss.


Mini-Tiger benimmt sich als Kindergartenkind. Das abholen ist ein klares Highlight, dann verschwindet er in einer Gruppe oder in der Turnecke und ist weg. Wegweg.
Und trotzdem ist und bleibt er mein Kuschelbaby, meine Extraportion und mein Geburtstagsgeschenk.



Dienstag, 22. November 2011
Interkulturell ist nicht immer einfach
Grosser Tiger hat einen Augenarzttermin. Spätnachmittags. Da Arzttermine mit 3 Tigern im Schlepptau eine echte Herausforderung sind und Kleiner Tiger Mitglied einer Kindergartengang ist (Abteilung Ausführung, nicht Planung), rief ich den Gang-Boss oder besser dessen Mutter an, ob er kommen könne.
Leider war sie nicht da, somndern nur das Au-Pair. Und das spricht madagaskisches Französisch.
Ich also mein Schulfranzösisch wiederbelebt. Spontan. Nach grob 16 Jahren.

Das war wohl eher Nekromantie als Notfallmedizin.



Donnerstag, 17. November 2011
Sex
Im August 2004 war ich das erste Mal schwanger. Ich dachte, dass ich bis zur Geburt noch grob 1 Monat Zeit hätte und war ganz entspannt. Aber ziemlich... wassermelon-ig? Wassertmelone trifft es wohl am besten.

Jedenfalls war mir nicht mehr nach längeren Fussmärschen und auf's Rad traute ich mich schon seit einer Weile nicht mehr. Also stieg ich in den Bus.

Hinter mir sassen 2 Mädchen (wie will man sie nennen ohne Ärger mit der pc-Polizei zu bekommen? Angehende Büromäuschen?) und hechelten ihren Freundeskreis durch. Napoleon sagte "Gott schütze mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich allein fertig". Und zwar in einer Lautstärke, die ein diskretes Weghören mit Donner erstickte. Wer war wie angezogen und wie schrecklich das alles doch sei. Irgendwann gingen ihnen wohl die Freundinnen (oder Opfer?) aus und sie wandten sich mir zu. *SO* könne man nicht aus dem Haus gehen, so dick... wenn einen da jemand sieht! und so ein Schlabberkleid geht ja gar nicht. Irgendwann hatte die eine einen Geistesblitz "Du-huu, ich glaub', die ist schwanger!" was zu noch mehr "oh Gott, nein" führte. Ich amüsierte mich. Schwanger aus dem Haus? Wie unmöglich! war der Konsens hinter mir. Überhaupt schwanger werden... da musste man ja "hirnkrank" (Zitat!) sein. Und sie würden dann zu Hause bleiben und nicht noch rausgehen.

Und als ich eh aussteigen wollte drehte ich mich um, sagte "Ich hatte verdammt guten Sex und ihr nicht!". Da wurden sie blass unter der Schicht Make-up.

Diese im Prinzip völlig unwichtige Szene (was kratzt es mich wenn 2 Tussen mein Kleid nicht mögen? ich mag ihre Jeans ja auch meist nicht) mir wieder gezeigt: es gibt Frauen, die reden über Sex und Frauen, die haben ihn, haben ihren Spass und es nicht nötig, jedem dauernd zu versichern, wie supertoll sie doch sind was das angeht.

Und was die 2 Damen hinter mir nicht wussten und ich zu dem Zeitpunkt auch nicht: Eröffnungswehen können sich anfühlen wie ein Orgasmus. Und das ein paar Stunden lang. Stellte ich 2 Tage später aber fest. War halt ein Frühchen.



Mittwoch, 16. November 2011
Tigermutter
es gibt Nachmittage, das versteht man, warum Tigerinnen gelegentlich ihre Jungen fressen.

Wir haben ein Paket bekommen. Beeindruckend gross, Kleiner Tiger und Mini-Tiger verschwinden dadrin problemlos. Oder besser: verschwanden.

In weiser mütterlicher Vorraussicht verschwand das Paket, bis nach dem Mittagessen, den Kartoffeln und Gemüse können nie so spannend sein wie ein Paket. Der Paketbote kam rechtzeitg, so dass nur der Mini-Tiger zu Hause war und der ist ein ausgezeichneter Komplize (noch).
Und bis ich den Mini-Tiger zum Schlafen gebracht hatte blieb das Paket auch weg. Mini-Tiger schläft nämlich zur Zeit nicht alleine ein, sondern muss dabei Kuscheln und 2 Tiger und 1 Paket waren mir eine zu explosive Mischung.

Grosser Tiger sollte derweil seine Mathe-Hausaufgaben erledigen. Kann er alleine.

Kleiner Tiger durfte ganz leise spielen.

Mini-Tiger war zwar augenreibend müde, aber wollte auf keinen fall schlafen. Mama an den Haaren ziehen war aber ok fand er. Fand ich ja nicht.

Grosser Tiger wollte aber lieber spielen. Okay, von mir aus, solange das halbwegs leise bleibt, so leise dass Mini-Tiger 1 Stockwerk höher schlafen kann. Was er aber nicht wollte. Auf dem mütterlichen Bauch rumhüpfen war auch akzeptiert.
Also gut, dann ahben wir halt ab 5 einen unleidlichen Mini-Tiger, der extrem früh zu Bett gehen will. Okay.

Also die Ankündigungm dass wir eine Überraschung für heute nachmittag hätten, machen wir wenn die Hausaufgaben fertig sind.
Grosser Tiger wollte aber vorher lieber Überraschung machen. Oder er macht keine Hausaufgaben. Tiger-Erpressung. Nicht mit Tigermama.
20 Rechenaufgaben, das sollte innerhalb von 30 Minuten machbar sein.

Nö. Lieber rummaulen.

Derweil räumten Mini-Tiger und Kleiner Tiger das Wohnzimmer auf "weil wir Überraschung machen wollen". Vorbildlich. Damit waren sie dann auch fertig und durften das paket ins Wiohnzimmer schleppen. "ich ganz viele Muskeln!" versicherte Kleiner Tiger und zeigte seine Finger. "In die Finger zum Tragen!"

Schere und Müllbeutel waren auch dam, wer fehlte war der Grosse Tiger.

Der sass immer noch da und maulte sein Aufgabenheft an. "Das ist deine Schuld" maulte er.

Jetzt war der Zeiger aber unten, und "wenn Zeiger unten, dann auspacken du gesagt!"

Wir also angefangen. GRosser Tiger durfte dauzukommen sobald die Hausaufgaben erledigt waren. Das hatte gestern innerhalb von 10 Minuten geklappt.

Und danach durften die Tiger den Karton kaputtspielen.
Jedenfalls die, die da waren.

Grosser Tiger kam dazu als der Karton kaputt war und beschwerte sich über den Vandalismus seiner Brüder und verzog sich schmollend in sein Zimmer. Da sitzt er nun und sobald ein Tiger in die Nähe der Zimemrtür kommt hört ein ein beleidigtes "Geh weg!"

Nur Mini-Tiger hält eisern durch. Keine Spur von Unleidlichkeit. Das überrascht mich.



Freitag, 28. Oktober 2011
Und nu' auch noch
Konjunktivitis.

Als Grosser Tiger das dasd erste Mal hatte, fing ich an haltlos zu kichern beim Kinderarzt. Ich hatte Konjunktivitis immer für die Marotte, alles im Konjunktiv zu sagen, gehalten, was in geisteswissenschaftlichen Seminaren zeitweise für Intellekt durchging. Und Tiger hatte Konjunktitivis noch bevor er reden konnte- das klang ja super und verheissungsreich für die Zukunft (heute würde ich jederzeit bei besagtem Tiger schwere progessierende Logorrhoe diagnostizieren)

Jedenfalls haben 2/3 der Tiger Konjunktivitis. Ich hoffe, sie studieren später nicht mal auf Sozialwirt...



Sonntag, 23. Oktober 2011
Tigerbande
Tiger spielen im Kinderzimmer. Tigermama freut sich, dass sie so grosse Jungs hat und geht nach unten, Küche wischen.
Nach einer Weile wird es erst laut, dann leise, dann gibt es minitigersches Protestgeheul und dann macht es bums. Und dann wird es noch heuliger.
Tigermama also Treppe hoch. Kommt kleiner Tiger an. Fragt Tigermama, was denn los sei, Minitiger weint ja. Sagt Kleiner Tiger "bekommt Zahn. Ja-haaaa!"

Bitte liebe Mama, ignoriere das allerliebste Lieblingskuschelbärchen meines kleinen Bruders, dass ich unterm Pullover stecken habe... und wo du schon selektiv blind bist fällt dir bestimmt nicht auf, dass der kleine Bruder einen Gebissabdruck auf dem Arm hat.

Ein Rekonstruktion des genauen Tatverlaufs, insbesondere wie das Bums zum Gebissabdruck passt, steht noch aus. Der Hauptverdächtige verweigert die Aussage, nach seinem Anwalt verlangt er aber noch nicht.



Montag, 26. September 2011
Tigertypen
Tigerpapa und Tigermama tranken noch in Ruhe einen Kaffee als Grosser Tiger und Kleiner Tiger aus dem Haus waren und Minitiger noch schlief.

Grosser Tiger: auf Recht und Unrecht bedacht, stets bemüht, das Richtige zu tun und auch andere dazu zu bringen, notfalls auch wenn sie nicht wollen. Vorsichtig, überlegt und meist geplant. Jesus-Freund. Betet selbständig. Nie um eine Ausrede verlegen, charmant wenn er will, aber nur dann: späterer Moraltheologe, Tendenz Grossinquisitor.

Kleiner Tiger: spontan, fährt Fahrrad wir andere Leute Fluchtwagen, ein Mann der Tat, Worte verwirren nur. Versucht nie Ausreden zu finden, sondern sagt "das kein Problem". Klar und geradeaus. Ein idealer Erfüllungsgehilfe bei jedem Mist, den sein Bruder sich ausdenkt, aber lieber nicht selber umsetzt weil er weiss: das gibt Ärger. Kurz: Typ Leutnant.

Minitiger: rennt hinter seinen Brüdern her. Tanzt gerne, wohl sich am wohlsten wenn er bei Tigerpapa auf dem Schoss sitzen kann und mit auf den Computerbildschirm starren. Nie endende Neugier.
Um seine eigene Nische zu finden wird er wohl Naturwissenschaftler werden müssen, Reden und Handeln sind ja schon besetzt.



Dienstag, 9. August 2011
Akademiker-Nachwuchs
"Mama, kannst du bitte arte einschalten?" fragte Grosser Tiger, 6 Jahre.