schlimmer geht immer
Ich bin die letzten Moante ziemlich am deutschen Schulsystem am Verzweifeln. Erstklässler haben anscheinend 2 bis 3 Stunden Hausaufgaben und ihre Eltern finden das völlig ok, denn Bildung ist ja wichtig.

Aber da schlimmer ja immer geht, hier ein Link:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,741314,00.html




txxx666 am 26.Jan 11  |  Permalink
Diese Ms. Chua ist einfach nur gruselig.

che2001 am 26.Jan 11  |  Permalink
Ach du Scheiße!
Da ist ja die Bambusstock-Erziehung im japanischen Karate-Dojo ja noch nett gegen.

mark793 am 26.Jan 11  |  Permalink
Da fiel mir auch nix mehr zu ein. Und ich bin nun wirklich kein Anhänger einer konfliktscheuen Kuschelpädagogik. Aber wenn man schon mal so weit geht wie diese Zeitgenossin, dann sind kleine und gut gemeinte Elektroschocks der nächste logische Schritt der Entwicklung.

cassandra_mmviii am 26.Jan 11  |  Permalink
ich fürchte nur, dass die Dame mit ihrem Buch einen Trend gesetzt hat.

mark793 am 26.Jan 11  |  Permalink
Pädagogische Ratgeber der Stoßrichtung "Nieder mit den kleinen Tyrannen" oder "Gelobet sei der Stock im Arsch" liegen schon länger im Trend.

Und im Grunde finde ich das auch nicht total verkehrt, dass man sich nach einer Ära der Eltern-Kind-Kumpelei auch wieder daran erinnert, dass es sowas wie einen Erziehungsauftrag gibt. Aber diese I wanna be your drill inspector-Rezeptur schießt m.E. völlig übers Ziel hinaus.

cassandra_mmviii am 26.Jan 11  |  Permalink
Ich las den schönen Satz "your child has an own set of friends and all of them are way cooler then you".

Es gibt auch hier Eltern, die ihre Kinder zu Wunderkindern drillen wollen. Verglichen mit Mrs Chua sind das zwar alles nur Amateure, aber trotzdem. Die Kinder wollten natürlich alle ganz von alleine mit 4 Jahren Fremdsprachen lernen, Computerunterricht bekommen oder Schwimmwettbewerbe bestreiten. Macht ein Elter(npaar) das nicht, gibt es mitleidig-herablassende Blicke und Sätze wie "ist schon in Ordnung, wenn sich M. nicht interessiert. Manche Kinder sind doch sehr verzögert in ihrer Entwicklung."

mark793 am 27.Jan 11  |  Permalink
Fremdsprachenlernen
tut unsere Kleine (6) seit drei Jahren im Early English, wobei "Lernen" den Kern der Sache nicht wirklich trifft, das ist mehr ein Bespaßungsangebot mit pädagogischem Nebeneffekt.

Tatsächlich sieht man sich aber, wenn man seinem Kind so etwas ermöglicht, dem Generalverdacht ausgesetzt, man gehörte auch zu diesen überambitionierten Streber-Eltern, die ihren Prädikats-Nachwuchs für höchstbegabt halten und schon gleich fit für den Weltmarkt trimmen wollen.

Hat alles seine zwei Seiten.

cassandra_mmviii am 27.Jan 11  |  Permalink
Wir hatten unseren Nachwuchs (auch 6) zum Early English angemeldet, aber der Kurs kam nicht zustande. Das sollte inden Freistunden in der Schule (ja, Erstklässler haben Freistunden...) stattfinden und ich dachte mir "wo er eh da ist". Ob ich ihn sonst angemeldet hätte... weiss ich nicht. Vielleicht. Ich hoffe aber, mir nicht einzureden "er wollte ja so gerne", sondern weiss, dass diese Entscheidung unsere gewesenwäre.


Bespassung mit Lerneffekt ist die eine Sache. Jiu-Jutsu Kindertraining soll nicht innerhalb der nächsten 4 Jahre zum Gewinn der Olympischen Spiele führen.
Oder eine Anmeldung in 3 verschiedenen Vereinen sei der Weg, damit er auf jeden Fall jeden Tag trainiert, weil das ja sonst alles nix bringt.

Gestern lass mein 3jähriger mit meinem Mann einen Kunstführer antikes Rom. Ob das nun der Startschuss zu einer Karriere als Kunsthistoriker, Altphilologe oder Ausgräber führt.... das darf er selbst entscheiden :)

damals am 04.Feb 11  |  Permalink
2 Stunden Hausaufgaben in der ersten Klasse?
Und Freistunden? Gibts nicht eine "verlässliche Grundschule"? In welchem Bundesland gehts denn so konservativ zu? Mein Sohn, auch Erstklässler, in Hamburg, macht die Hausaufgaben im Hort, dafür ist eine Stunde eingeplant, die aber nie vollständig benötigt wird, Englisch hat er ganz normal im Unterricht (natürlich auch auf dem von Mark793 beschriebenen Spaß-Und Spielniveau) - und Freistunden sind ganz undenkbar - wenn eine Lehrerin krank ist, dann gibts eben mal zeitweise nur eine Lehrerin in der Klasse.

cassandra_mmviii am 04.Feb 11  |  Permalink
Das ist eine "verlässliche Grundschule", was heisst, dass die Kinder dort nach Unterrichtsschluss bis um 13 Uhr betreut werden.
Die Stunden werden voneiner "Betreuungskraft" gestaltet-was auch immer das heissen mag.

Wenn eine Lehrerin krank ist, wird auch betreut.

Aber wenn ich mir diesen Laden ansehe, bin ich regelmässig froh, dass er da keine Hausaufgaben machen muss, sondern irgendwann nach Hause darf.


Ich bin mir nicht sicher, ob das im ganzen Bundesland (ist auch nur eine Stadt, oder besser: ein Dorf mit Strassenbahn) so zugeht oder ob wir nur Pech mit der Schule haben. Wenn es überall hier zu zugeht, dann erklärt dass, warum dieses Bundesland bei Bildungsvergleichen immer gaaaanz unten steht.