Ring frei zur nächsten Runde
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,704898,00.html

Nachdem die Präsidentenwahl letztendlich doch noch geklappt hat und alle mal wieder erklärten, wie lieb sie sich hätten und wie einig man sich doch sei steht die nächste Schlammschlacht an: EU-Betrittsverhandlungen mit der Türkei (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,704898,00.html).

Und mal wieder prescht erst wieder ein Koalitionspartner vor und erklärt der Presse. Diesmal ist es die CSU. Gut, in der Sache selbst hat Dobrindt ja recht wenn er sagt: "So etwas gehört parlamentarisch entschieden und nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf Beamtenebene. Wir sollten ehrlich mit unseren türkischen Partnern umgehen und ihnen nicht durch die Eröffnung neuer Kapitel Fortschritte in den Gesprächen vorgaukeln, die es gar nicht gibt."
Grundsätzlich sollte so etwas parlamentarisch, noch besser sogar unter Einbeziehung des Wahlvolkes, geschehen und Ehrlichkeit mit dem Verhandlungspartner ist doch immer netter, oder?

Man könnte sich fast auf eine sommerliche Schlammschlacht mit Gurken, Wildsäuen und Rumpelstilzchen freuen wenn man nicht beim Thema "EU-Beitritt der Türkei" mit rassistischen Klischees und jeder Menge stammtischfreudiger Volkstümelei rechnen müsste. Wobei man zum Thema Stammtische erst mal sagen muss, dass die in Bayern entweder weniger CSU sind als generell angenommen oder allgemein an der Volksabstimmung desinteressiert oder alle einen Schnupfen hatten letzten Sonntag und deswegen das Bett gehütet haben.
Und vor diesem Hintergrund frage ich mich dann, wem man hinterher rennt, wenn man mal wieder rechts aus dem Bildrand plumpst.
Aber da man sich ja immer auf Volkes Seite weiss (ob nun zu recht oder nicht bleibt dahingestellt, zumindest jetzt) wenn man den Untergang des christlichen Abendlandes an die Wand malt, bleibt bei mir die Vorfreude auf den nächsten Koalitionszoff gedämpft.